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PRO & Contra: Soll das Bahnhofspassagen-Sortiment beschränkt bleiben?

PRO & Contra Für die Bahnhofspassagen ist die Sortimentsbeschränkung ärgerlich. Der Leerstand in der Einkaufspassage ist nicht einfach zu kaschieren, Einkäufer, die nicht um den Hintergrund wissen, könnten denken, es ließe sich kein Mieter finden.

PRO & Contra Für die Bahnhofspassagen ist die Sortimentsbeschränkung ärgerlich. Der Leerstand in der Einkaufspassage ist nicht einfach zu kaschieren, Einkäufer, die nicht um den Hintergrund wissen, könnten denken, es ließe sich kein Mieter finden. Dass dem nicht so ist, betont der Centermanager immer wieder – und hofft zumindest im Stillen darauf, nach Eröffnung des Karstadt-Kaufhauses voll vermieten zu können. Dies aber darf so schnell nicht passieren. Beruht doch die einst verhängte Sortimentsbeschränkung auf einer Tatsache, die bestehen bleibt, auch wenn Karstadt in der Brandenburger Straße eingezogen ist: So, wie das Potsdam-Center heute dasteht, hat man es nicht gewollt. Natürlich war bei der damaligen Entscheidung ausschlaggebend, dass Karstadt sich endlich zum Kaufhaus in der City bekennen möge. Natürlich sind einige der Probleme, welche die Innenstadt-Händler beklagen, hausgemacht. Das aber ändert nichts am Sachverhalt: Potsdam verträgt – zumindest im kommenden Jahrzehnt – keinen großflächigen Einzelhandel mehr. Weder in den Bahnhofspassagen noch im Stern-Center, das gerüchteweise mit einer zweiten Geschäftsetage liebäugelt. Die Herausforderung ist deshalb, aus der Beschränkung das beste zu machen. Was bisher nicht unbedingt erfolglos war: Die Ausstellungen in den Bahnhofspassagen erfreuen sich hoher Besucherzahlen, die PDS richtete dort ihr „Wahlquartier“ ein. Solche Nutzer, die dann selbstverständlich Miete zahlen, müssen gefunden werden. Dann kann die Sortimentsbeschränkung bald vergessen sein. Sabine Schicketanz Die teilweise leeren Ladenflächen am Hauptbahnhof sind kein gutes Aushängeschild für Potsdam. Es ist jedoch nicht klar, ob die von der Stadt verordnete Sortimentsbeschränkung daran schuld ist oder Probleme bei der Vermietung. Zum Beispiel gab es ja zuerst einen Markt für Wohnungsausstattungen, der dann aufgeben musste. Ähnlich ist es mit einem Fachmarkt für Fahrräder. Beide Sortimente sind ausdrücklich zulässig. Die Stadt sollte nicht versuchen, beim Handel regulierend einzugreifen. Wenn sie die Innenstadt, damit ist das Gebiet der zweiten barocken Stadterweiterung gemeint, wirklich schützen wollte, müsste sie zuerst im Stern-Center ansetzen, denn von der örtlich gebundenen Kaufkraft werden über 50 Prozent durch das Stern-Center gebunden, nur 15 Prozent entfallen auf die Altstadt; Babelsberg nicht mitgerechnet. Das Stern-Center wird wegen der guten Verkehrsverbindung und Parkmöglichkeit dabei aus dem ganzen Stadtgebiet, einschließlich Innenstadt, angesteuert. Das ist beim Potsdam-Center graduell anders. Es ist vor allem für Reisende und Bewohner des Zentrums Ost attraktiv. Der Bahnhof bietet darüber hinaus besondere Möglichkeiten, die in das Umland und nach Berlin abfließende Kaufkraft – das sind etwa 20 Prozent – zu binden. Der Bahnhof wird täglich von 22000 Fahrgästen frequentiert, davon dürften über 10000 Berufspendler sein. Für diesen kaufkräftigen Personenkreis, der die Fahrt zum Arbeitsplatz mit einem Einkauf koppelt, sollte ein möglichst komplettes Sortiment zur Verfügung stehen.Günter Schenke

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