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Das Wohnheim ist unter Potsdams Studenten sehr beliebt und immer zu 100 Prozent vermietet.

© A. Klaer

Potsdam Innenstadt: Soll das Studentenwohnheim teilweise abgerissen werden?

Wohnen in Potsdam ist für Studenten nicht besonders günstig, viele leben deshalb in Berlin. Weil es nun Irritationen um die Zukunft des Wohnheims in der Breiten Straße gibt, gibt es Protest.

Potsdam - Der Bebauungsplan mit der Nummer eins sorgt erneut für Irritation: Nach Eltern und Lehrern der Dortuschule, die sich um die Schulsportmöglichkeiten auf der sogenannten Plantage sorgten, melden sich nun geplanten Abriss des Rechenzentrums „auch einen Rückbau des westlichen Teils des Gebäudes Breite Straße Nr. 1-5 voraus“, heißt es dazu in der Begründung der Stadt. Im Klartext hieße das: Teilabriss. Gleichzeitig schränkt die Stadt das wieder ein: Das Studentenwohnheim sei jüngst umfassend modernisiert worden und „genießt insofern Bestandsschutz“. Eine Umsetzung des B-Plans könne daher „erst langfristig“ erfolgen, heißt es.

Beliebtes Wohnheim soll mindestens 25 Jahre bleiben

Beim Studentenwerk Potsdam, dem Eigentümer des Wohnheims, reagierte man auf die Planung dennoch irritiert. „Wir vertreten den Standpunkt, dass es um die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum für Studierende gehen muss – und nicht um die Vernichtung“, sagte Sprecherin Gudrun Wewetzer auf PNN-Anfrage. In Potsdam fehlten derzeit rund 500 Wohnheimplätze für Studierende. Das Studentenwerk gehe auch nicht davon aus, dass dieser Bedarf in den kommenden Jahren zurückgeht. Das Wohnheim werde „für mindestens 25 bis 30 Jahre“ dort stehen bleiben. Man sei auch erstaunt darüber, dass die Stadt ohne Rücksprache mit dem Studentenwerk als Eigentümer plane.

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Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Potsdam (AStA) reagierte empört. „Wer plant, Wohnraum für junge Menschen zu vernichten, um dem eigenen Historismus zu frönen, spielt mit dem Risiko einer kulturellen Verarmung“, sagte AStA-Referent Jan Glogau. Schon jetzt gebe es zu wenig bezahlbaren Wohnraum für Studierende in Potsdam, so dass viele Studenten zum Pendeln nach Berlin gezwungen seien.

Stadtplanungschef Andreas Goetzmann versuchte am Donnerstag, die Wogen zu glätten. Das Wohnheim genieße Bestandsschutz, betonte er vor Journalisten. Nur wenn der Eigentümer irgendwann das Haus für einen Neubau abreißen möchte, würde die im B-Plan vorgesehene Regelung greifen.

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