zum Hauptinhalt

PRO & Contra: Soll die Bahn raus aus der Brücken-Mitte?

PRO & Contra Bei der Verlegung der Tramlinie über die Humboldtbrücke von der Mitte zur Seite ginge es vor allem darum, Fördermittel für die Brückensanierung zu bekommen. Das vermuten zumindest viele.

PRO & Contra Bei der Verlegung der Tramlinie über die Humboldtbrücke von der Mitte zur Seite ginge es vor allem darum, Fördermittel für die Brückensanierung zu bekommen. Das vermuten zumindest viele. Aber auch wenn es so ist – sinnvoll ist das Vorhaben trotzdem. Ein Grund: Experten meinen, wenn die Straßenbahn die Brücke an der Seite überquert, ist das Bauwerk geringeren Belastungen ausgesetzt. Das allerdings dürfte die Verkehrsteilnehmer, sitzen sie nun in der Tram oder im Auto, wenig interessieren. Wichtig ist, dass die Lösung für beide praktikabel ist. Zwar hat die Bahn die Autofahrer bisher nur wenig gestört, doch wenn sie aus der Mitte verschwindet, können die Fahrspuren besser eingeteilt werden – was Stau vermeidet. Großer Vorteil für die Tram-Nutzer: Der beschwerliche Weg zur Haltestelle Humboldtring, bisher nur über eine Brücke mit zahlreichen Treppenstufen zu erreichen, fällt weg. Damit wird das Zentrum Ost endlich besser an den Nahverkehr angeschlossen – auch für jene, die keine Stufen meistern können. Dass gleichzeitig die Auto-Verbindung von der Nuthestraße zum Wohngebiet gekappt wird, kommt den Bewohnern ebenfalls zugute: Der Verkehr wird sich reduzieren. Sabine Schicketanz Die Verlagerung der Straßenbahn von der Mittel- in die Seitenlage auf der Humboldtbrücke dürfte erheblich mehr Geld kosten als die Reparatur der jetzigen Fahrbahnen. Dazu kommt, dass auch die Planungen erheblich teurer werden. Da diese Planungsleistungen nicht förderfähig sind, schlagen sie im ohnehin maroden Stadthaushalt mit 800000 Euro zu Buche. Als Pro-Argument führen die Verantwortlichen ins Feld, dass nach der Verlagerung in die Randlage neue Haltestellen angelegt werden können. Fest geplant ist eine Brücken-Haltestelle, um via Unterführung den Theaterstandort erreichen zu können. Die geplante Haltestelle liegt etwa fünfhundert Meter weit von der jetzigen an der Berliner Straße entfernt. Es bleibt eigentlich Jacke wie Hose, ob der Besucher sich von dieser aus oder von der anderen zum Theater aufmacht. Die Seitenlage der Tram erzwingt ferner die Kappung der Straßenverbindung zum Humboldtring und beeinträchtigt zudem die neue Wohnanlage „Nutheschlange“. Und ob es möglich sein wird, die Gleiskurve von der Humboldtbrücke in die Berliner Straße ohne Abrisse bestehender Gebäude zu bewerkstelligen, ist äußerst zweifelhaft. Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false