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Sporthallen Luftschiffhafen: Stadt weiter unter Druck

Wegen der zwei gesperrten Sporthallen am Potsdamer Luftschiffhafen gerät die Landeshauptstadt weiter in Zugzwang.

Potsdam - Denn das für den deutschen Spitzensport zuständige Bundesinnenministerium sieht das Training der Kaderathleten an den fünf Potsdamer Bundesstützpunkten „massiv beeinträchtigt“, wie Ministeriumssprecher Harald Neymanns den PNN auf Anfrage sagte. „Sollten die Einrichtungen auf Dauer nicht mehr zur Verfügung stehen, wäre gegebenenfalls über Konsequenzen nachzudenken.“ Denn grundsätzlich müssten an Bundesstützpunkten auch Sportstätten für das tägliche Training vorhanden sein. Das Ministerium gehe von einer „zügigen Klärung“ aus, so Neymanns. Zumindest seien bereits vorübergehende Ausweichmöglichkeiten geschaffen worden, um ein Mindestmaß an Training zu ermöglichen, sagte der Sprecher weiter.

Die Stadt Potsdam hatte die Leichtathletik- und die Schwimmhalle am Luftschiffhafen vor fast sechs Wochen wegen Einsturzgefahr geschlossen, seitdem fehlen Trainingsmöglichkeiten für Hunderte Sportler. Am Freitag hatte bereits das Landessportministerium gedroht, die diesjährige Trainingsstättenförderung für beide Hallen in Höhe von 390 000 Euro auf Eis zu legen, sollte nicht bald eine Lösung gefunden werden. Ebenso verlangt das Ministerium von der Stadt detailliert Auskunft darüber, ob die kurzfristige Schließung der Hallen überhaupt nötig war.

Wie Christian Klaue, Sprecher des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), den PNN auf Anfrage sagte, sei zumindest der Status der am Luftschiffhafen betroffenen und von Bund und Land geförderten Bundesstützpunkte für Leichtathletik, Fünfkampf, Schwimmen, Triathlon und Wasserball am olympischen Zyklus orientiert und bis 2016 anerkannt. Gleiches gelte für die Potsdamer Eliteschule des Sports am Luftschiffhafen. Im Interesse der Sportler müssten nun schnellstmöglich Lösungen gefunden werden, so DOSB-Sprecher Klaue: „Dabei helfen aber keine Ultimaten oder Drohungen mit Aberkennung eines Status.“

Währenddessen hat der Vorsitzende des Potsdamer Stadtsportbundes, Lutz Hennrich, die Stadtverwaltung aufgefordert, das Land unverzüglich über die Gründe der Hallenschließung zu informieren. Das Ausmaß an Intransparenz und Desinformationen bei dem Vorgang sei erschreckend. Zumindest soll es laut Potsdams Sportbeigeordneter Iris Jana Magdowski (CDU) am Dienstag im Bildungsausschuss einen Zwischenbericht des Statikbüros geben, das mit einem Gutachten zu den möglichen Mängeln und Einschränkungen der Hallen beauftragt ist. Zudem sind Magdowksi zufolge Prüfungen in Auftrag gegeben worden, ob zusätzliche Stützkonstruktionen an den gesperrten Hallen sowie eine Traglufthalle als Zwischenlösungen möglich sind.

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