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Landeshauptstadt: Streit um Villa Grenzenlos bahnt sich an

Kulturbeigeordnete unzufrieden mit Umsetzung des Betreiberkonzepts / Höherer Sanierungsbedarf

Babelsberg – Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer ist unzufrieden über die Arbeit des Vereins für Weltoffenheit und Menschenwürde e.V. in der Villa Grenzenlos. Dies wurde am Donnerstag im Kulturausschuss deutlich. „Der Verein ist mit einem schlüssigen Konzept angetreten, allerdings ist davon bis jetzt kaum ein Punkt umgesetzt wurden“, kritisierte Fischer, nachdem der Verein vor dem Ausschuss über den Stand seiner Arbeit in dem in der Sauerbruchstraße gelegenen Gebäude berichtet hatte. Deshalb solle der Verein, der unter anderem das Migrationszentrum „Al Globe“ in der Charlottenstraße betreibt, bis zum Januar ein „belastbares“ Konzept über die nächsten Schritte vorlegen, so Fischer gestern auf PNN-Nachfrage: „Es geht um einen realistischen Zeitkorridor, wie in der Villa verwirklich werden soll, was geplant war.“ Über mögliche Konsequenzen, falls dies nicht geschehe, wollte Fischer nichts sagen. Der Verein hatte 2005 den Zuschlag für die baufällige Villa erhalten. Nach diesen Plänen soll sie zu einem Begegnungs- und Bildungszentrum werden und innerhalb der nächsten zwei Jahre saniert werden.

„Überrascht“ über die deutliche Kritik zeigte sich gestern Gerd Busmann, Projektleiter für die Villa, gegenüber den PNN. „Wir betreiben schon Programmarbeit“, sagte Busmann. Allerdings sei deren Umfang nicht in dem Maß gelungen, wie zunächst geplant, da die bauliche Situation des Hauses schlechter gewesen sei, als erwartet. „Wir mussten über ein halbes Jahr lang die Villa beräumen.“ Ebenso habe es Probleme mit Schimmel oder losen Mauerbrocken gegeben. Den Sanierungsbedarf bezifferte Busmann mit einer Summe von bis zu einer Million Euro, die bisher genannten 700 000 Euro sei die Mindestsumme: „Der kurzfristige Bedarf wird gerade ermittelt.“

Ebenso habe der Mietvertrag mit dem Kommunalen Immobilienservice (KIS) erst im Mai 2006 unterzeichnet werden können, bis dahin habe Rechtsunsicherheit geherrscht, so Busmann weiter. Dennoch habe bereits ernsthafte inhaltliche Arbeit stattgefunden: So habe eine Stipendiatin wie angekündigt in der Villa gearbeitet – jedoch wegen der Bausubstanz nicht dort wohnen können. „Wir werden im Januar nicht bedeutend mehr sagen könne, als was bisher im Konzept bereits steht“, so Busmann. Henri Kramer

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