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Projektionsfläche. In der Albert-Einstein-Straße und am Brauhausberg will die Pro #Potsdam 145 Wohnungen sanieren. Studenten entwickelten Vorschläge, wie das gehen soll.

©  Andreas Klaer

Visionen am Brauhausberg: Studenten der Fachhochschule machen Vorschläge zur Gebäudesanierung

Templiner Vorstadt - Maisonettewohnungen, Duschkabinen, Wärmedämmung und Fenster – Studenten der Fachhochschule haben sich in einem Seminar mit der Sanierung der Häuser in der Siedlung am Brauhausberg beschäftigt. Für die Häuser zwischen der Albert-Einstein-Straße und der Straße am Brauhausberg überlegten sie in Arbeitsgruppen, was bei der Sanierung beachtet werden müsste und was am Ende dabei herauskommen soll.

Templiner Vorstadt - Maisonettewohnungen, Duschkabinen, Wärmedämmung und Fenster – Studenten der Fachhochschule haben sich in einem Seminar mit der Sanierung der Häuser in der Siedlung am Brauhausberg beschäftigt. Für die Häuser zwischen der Albert-Einstein-Straße und der Straße am Brauhausberg überlegten sie in Arbeitsgruppen, was bei der Sanierung beachtet werden müsste und was am Ende dabei herauskommen soll. Am Freitag stellten sie ihre Ideen in der Fachhochschule in der Kiepenheuerallee vor. Ganz freie Hand hatten die Studenten allerdings nicht, schließlich steht der gesamte Komplex unter Denkmalschutz.

Die Idee zum Seminar war von der Mieterinitiative „Am Brauhausberg“ ausgegangen. Die Vorschläge der Studenten sollen nun in einer Beteiligungsphase einfließen, wie Pro-Potsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal sagte. Die kommunale Immobilienholding habe als Eigentümerin der Gebäude auch umfangreiche Unterlagen für die Arbeit des Seminars bereitgestellt.

Ab 2017 will die Pro Potsdam an dem Standort in der Templiner Vorstadt insgesamt 145 Altbauwohnungen modernisieren – zu sozialverträglichen Konditionen. Mithilfe von Fördermitteln soll komplex umgebaut werden, inklusive neuer Grundrisse, Balkone und energetischer Sanierung. Trotz der erheblichen Baukosten sollen für die Bewohner Kaltmieten um die 6,50 Euro pro Quadratmeter gesichert werden, nach einem komplexen Modell gestaffelt bis maximal 7,50 Euro. Mieter mit Wohnberechtigungsschein müssten weiterhin nur 5,50 Euro zahlen. Neue Mieter sollen 9,50 Euro kalt zahlen.

Eigentlich hätte alles anders kommen sollen: Seit 2010 hatte die Pro Potsdam insgesamt vier sogenannte Restitutionssiedlungen, bei denen zuvor noch Rückübertragungsansprüche früherer Eigentümer unklar waren, in ihren Bestand aufgenommen. Wegen der ungewissen Eigentumsverhältnisse war jahrelang nicht in die Gebäude investiert worden. Und auch die Pro Potsdam wollte sich von der Hälfte der Wohnungen trennen, um damit die Sanierung der anderen zu finanzieren. Doch die Pläne scheiterten am Veto der Stadtverordneten.

Zu den Außenanlagen stellten die Studenten am Freitag schon detaillierte Vorschläge vor. So sollen die drei Innenhöfe jeweils einen unterschiedlichen Charakter bekommen: Der untere soll eher von einem Spielbereich geprägt werden, der mittlere ein Ruhebereich mit Liegemöglichkeiten und Sitzbänken sein und der obere eine bunte Mischung aus Grillplatz, Spielplatz und Beet bereithalten. Die Wäscheplätze in den Höfen sollen beibehalten werden. Auf Balkons wurde weitgehend verzichtet, weil das von den Anwohnern nicht gewünscht wurde. Die Häuser 16, 17, 20 und 29 sollen eine eigene Feuerwehrzufahrt bekommen. Die Müllplätze sollen entlang der Straßen in den Wall integriert werden. Für alle Gebäude soll es ausreichende Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geben, einige Garagen könnten stattdessen weichen.

Auch für die Grundrisse der Wohnungen haben die Studenten Vorschläge: So sollen einige Wohnungen in den oberen Geschossen in Maisonettewohnungen umgebaut werden. Die vorgeschriebenen zweiten Rettungswege könnten durch spezielle Dachfenster führen, deren unterer Teil zu einer Art Balkon ausgeklappt werden kann. In den Bädern sollen die Wannen durch Duschkabinen ersetzt werden, für die teilweise Flächen von früheren Speisekammern oder Schornsteinen genutzt werden.

Als schwierig erweist sich laut der Untersuchung der Studenten die Wärmedämmung. Wegen des Denkmalcharakters scheidet eine herkömmliche Außendämmung der Fassade aus. Eine Innendämmung sei jedoch aufwendig und erfordere viel Aufmerksamkeit von den Bewohnern, da die dabei verwendete Folie nicht durch Bohrlöcher zerstört werden darf. Dünnere Platten zur äußeren Wärmedämmung könnten eine Lösung sein, jedoch ist die Kostenfrage ungeklärt.

Wenig Veränderung könnte hingegen bei den Fenstern nötig sein. Die doppelten Fensterflügel könnten meist erhalten bleiben und falls nötig durch eine Isolierverglasung des inneren Fensterflügels verbessert werden. Ein Ersatz durch einfache Isolierfenster sei hingegen keine gute Lösung, so die Studenten. Durch die kleinere Abmessung der Fensterflächen falle weniger Licht in die Zimmer, außerdem gebe es Schimmelgefahr im Anschluss an das Mauerwerk.

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