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Geehrt. Christian Czychowski fördert seit 18 Jahren das Hans Otto Theater.

© Klaer

Landeshauptstadt: Theaterfan und Profijurist

Seit 1996 engagiert sich Christian Czychowski für das Hans Otto Theater – gestern wurde er geehrt

Seine eigentliche Bühne ist der Gerichtssaal, doch Christian Czychowski ist auch ein glühender Theater- und Musik-Liebhaber. Seit 1996 engagiert sich der langjährige Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht im Förderkreis des Hans Otto Theaters (HOT). Am Dienstag wurde er für sein Wirken als 50. „Ehrenamtler des Monats“ des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Verliehen wurde die Urkunde und ein hochwertiger Füllfederhalter mit der Gravur „Engagiert für Brandenburg“ bei einem Festakt in der Staatskanzlei, an dem auch etwa 30 weitere Ehrenamtler teilnahmen. Czychowski ist der sechste Potsdamer, der mit dem seit 2007 vergebenen Preis ausgezeichnet wurde.

Mit „juristischem Know-how, kulturellem Gespür und einem großen Herz für die Jugend hat er sich um das Kulturland Brandenburg verdient gemacht“, würdigte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) die Leistungen des 42-jährigen Potsdamers.

Beruflich verdient macht sich Czychowski vor allem als Anwalt der Berliner Kanzlei Boehmert & Boehmert, aber auch als Dozent an der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam und für das Europäische Patentamt. Doch es war nicht die Juristik, die zu Czychowskis erster Leidenschaft wurde, sondern die Musik: Bereits als Gymnasiast war der gebürtige Rheinländer Klarinettist und Organisator eines „mobilen Orchesters“, das von Stadt zu Stadt zog. Von 1990 bis 1992 war er Geschäftsführer der Klassischen Philharmonie Düsseldorf. 1996 zog er nach Potsdam und stieß hier schon bald zum Förderkreis des HOT.

Dafür ist ihm Theater-Geschäftsführer Volkmar Raback besonders dankbar: „Er war von Anfang an dabei, und zwar in den wirklich schwierigen Zeiten in der ,Blechbüchse’. Auch in Urheberrechtsfragen zu Texten stand er uns immer wieder zur Seite.“ Zu den Leistungen des Förderkreises zählt auch die Etablierung des Förderpreises für junge Künstler, die materielle Unterstützung des HOT-Jugendclubs – etwa mit Proberäumen – oder die Theaterstuhl-Aktion, bei der Potsdamer einen mit ihren Namen gekennzeichneten Stuhl im Neuen Theater spenden konnten. „Ich glaube, das hat die Verbundenheit der Potsdamer mit ihrem Theater verstärkt“, meint Czychowski. „Ich bin der festen Überzeugung, dass jede größere Stadt dringend ein Theater braucht, sowohl für die kulturelle Auseinandersetzung als auch für die Nachwuchsarbeit.“

Sowohl Matthias Platzeck als auch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) nahmen in ihren Danksagungen Bezug auf Friedrich II. – der Monarch wird 2012 bekanntlich mit einem Themenjahr zum 300. Geburtstag geehrt. Für Czychowski auch Anlass zur Mahnung: „Mir scheint, dass der Antagonismus zwischen Sachsens Glanz und Preußens Gloria noch nicht ganz überwunden ist“, sagte Czychowski und verwies darauf, dass Sachsen gegenwärtig etwa doppelt so viel für Kultur ausgebe wie Brandenburg. Der Ehrenamtspreis für ihn sei vielleicht „Ansporn“ für die Regierenden, in der Kulturfinanzierung etwas mehr zu tun.

Grund zur Dankbarkeit gäbe es immerhin: Oberbürgermeister Jakobs erinnerte in seiner Rede an die schlechte Akustik, die ursprünglich im 2006 neugebauten HOT herrschte. Dies habe komplizierte Verhandlungen nach sich gezogen, in denen sich Czychowski mit seiner juristischen Erfahrung verdient gemacht habe, so Jakobs: „Ohne Sie würden wir im Hans Otto Theater heute noch immer nichts hören!“

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