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Landeshauptstadt: Tram hinter der Klinik?

Sanierungsträger für neue Linienführung in der City

Für eine neue Verkehrsführung der Straßenbahn in der Innenstadt hinter dem Klinikum entlang der Charlottenstraße haben sich Sanierungsträger und Stadtverwaltung ausgesprochen. Bei einer Bürgerversammlung am Mittwochabend sagte Albrecht Gülzow vom Sanierungsträger: „Die Variante einer Tramlinie über die komplette Charlottenstraße würde eine klarere Verkehrsführung ermöglichen.“

Gülzows Planspiele hängen mit der angestrebten Sanierung des linken Straßenstückes der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Charlottenstraße und Yorckstraße zusammen. Um dies in die Tat umzusetzen, haben Verwaltung und Sanierungsträger diese Fläche an das Sanierungsgebiet Zweite Barocke Stadterweiterung angegliedert. Darüber müssen die Stadtverordneten nach dem Sommer entscheiden. Wann dann aber die Renovierungsarbeiten für Gehweg und die Busfahrbahn beginnen könnten, hängt von der weiteren Umgestaltung der Potsdamer Mitte mit Stadtkanal und Schlossneubau ab.

In diesem Zusammenhang entwarf Gülzow das Bild einer Tramlinie über die Charlottenstraße hin zur Berliner Straße – statt wie jetzt am Platz der Einheit vorbei über die Straße Am Kanal in Richtung Humboldtbrücke. Die Vorteile einer solchen neuen Tramlinie lägen auf der Hand, so Gülzow. Einmal würde der weitere Ausbau des Stadtkanals nicht durch die daneben befindlichen Bahnschienen behindert und könnte so deutlich kostengünstiger ausfallen – da etwa die Brücken über den Kanal dank der weggefallenen Gleise weniger massiv angelegt sein müssten. Zusätzliche würde die zentrale Bahnkreuzung Friedrich-Ebert-Straße und Charlottenstraße die daneben liegende Wilhelmgalerie als eine Art „Bahnhof“ für die Innenstadt aufwerten. Ebenso könnten Unklarheiten bei Ortsunkundigen über die Bedeutung der Haltestellen Platz der Einheit Süd und West beseitigt werden, da nach dieser Variante nur noch eine Haltestelle an dem Platz vorgesehen wäre. Zwei anwesende Mitarbeiter der Verwaltung aus dem Bereich Stadtsanierung unterstützten die Gedanken von Gülzow.

Trotz aller Vorteile, so Gülzow, gäbe es auch mögliche Gegner einer solchen veränderten Streckenführung: Die jetzigen Bewohner der Charlottenstraße in Höhe des Bassinplatzes müssten mit einer Tram unter ihren Fenstern leben.

Ebenso in der Diskussion: Eine weitere Baumreihe an der Friedrich-Ebert-Straße am Platz der Einheit – eine Möglichkeit, wenn die Bustrasse auf ein zu verbreiterndes Gleisbett gelegt werden könnte. Doch alles, so betonte Gülzow, sei reine „Zukunftsmusik“ und abhängig von Fördergeldern und dem weiteren Verlauf des Stadtumbaus. Henri Kramer

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