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ATLAS: Unnötig

Ungeschick, Unvermögen, ein unglückliches Missverständnis: Was auch immer die Ursache gewesen sein mag für die Aussage des Oberbürgermeisters in einem Interview, wenn Potsdam nicht mehr Geld vom Land bekomme, müsse die Stadt die Stadtwerke verkaufen – die Wirkung ist verheerend. Zu all den Schlagzeilen um die krisengeschüttelten Stadtwerke kommen jetzt viele neue, und das ganz ohne Not.

Ungeschick, Unvermögen, ein unglückliches Missverständnis: Was auch immer die Ursache gewesen sein mag für die Aussage des Oberbürgermeisters in einem Interview, wenn Potsdam nicht mehr Geld vom Land bekomme, müsse die Stadt die Stadtwerke verkaufen – die Wirkung ist verheerend. Zu all den Schlagzeilen um die krisengeschüttelten Stadtwerke kommen jetzt viele neue, und das ganz ohne Not. Aus dem Blickwinkel der Stadt hat Jann Jakobs ja nicht unrecht: Im Haushalt sind die Gelder für Investitionen ohnehin knapp, und jetzt kürzt auch noch das Land bei den Investitionszuschüssen. Tatsächlich braucht die Boomtown Potsdam aber Infrastruktur für immer mehr Bürger. Somit ist das drastische Gedankenspiel eines Stadtwerke-Verkaufs nachvollziehbar – aber nur zum Zweck der Illustration der städtischen Finanz-Zwickmühle: Wenn alle Immobilien verkauft sind, gibt es nichts mehr, womit die Kommune sich Geld beschaffen kann – außer ihre Unternehmen. Doch das hätte sich anders ausdrücken lassen, weniger missverständlich in Richtung Land und in Richtung Stadtwerke. Klar ist jetzt eines: Für eine Privatisierung des kommunalen Geldbringers Stadtwerke, aber auch des Klinikums oder der Pro Potsdam, gibt es in Potsdam keine politischen Mehrheiten.

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