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Landeshauptstadt: Videos in Arztpraxen

Selbsthilfezentrum Sekiz sieht Hartz IV als Chance

Selbsthilfezentrum Sekiz sieht Hartz IV als Chance Noch immer ist die Arbeit von Sekiz e.V. in Potsdam nicht bekannt genug, meint die Leiterin des Zentrums Angelika Tornow. Ein gestern vorgestelltes Video, das demnächst in Arztpraxen der Stadt gezeigt wird, soll das ändern. Eine Alkoholikerin, eine Angstkranke, eine Fettsüchtige und die Mutter eines straffällig gewordenen Sohnes erzählen darauf aus ihrem Leben. Seit Sekiz verkriechen sie sich nicht mehr in der Wohnung, sondern versuchen, mit ihren Problemen umzugehen, sagen sie in dem kurzen Film. Um die Arbeit des Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrums und die Chancen, die sich für den Verein durch Hartz IV ergeben, ging es bei dem Gespräch mit SPD-Politikerinnen aus Land und Bund, zu dem die Sekiz- Vorsitzende und SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein gestern eingeladen hatte. Mit in der Runde saßen Vertreter der Selbsthilfegruppen, die SPD-Bundestagsabgeordnete Silvia Schmidt aus Sachsen-Anhalt, die sich zum Aufbau eines ähnlichen Selbsthilfe-Netzwerkes in ihrer Heimat über das Sekiz informierte, und Landtagskandidatin Klara Geywitz. Mehr als 40 Selbsthilfegruppen treffen sich in dem Haus in der Herrmann-Elflein-Straße 11, berichtete Sekiz-Leiterin Tornow. Bis auf vier von der Stadt finanzierte Mitarbeiterinnen für die Organisation der Einrichtung werde bei Sekiz nur ehrenamtlich gearbeitet. Mit Hartz IV lasse sich der Mitarbeiterstamm des Hauses aufstocken, erklärte Wicklein. Auch bei der Freiwilligenagentur seien ergänzende Stellen denkbar. Das es bei den zusätzlichen Arbeitsfeldern durchaus Überschneidungen mit dem Ehrenamt geben könne, räumte Wicklein ein. Das sei demnächst zu klären. In jedem Fall aber wolle Sekiz bei der Bundesagentur zum 1. Januar 2005 1-2-Euro-Jobs anbieten. Noch zu klären sei in welchem Rahmen und wie viele. Mit einer Statistik wies Sekiz-Leiterin Tornow auf die Bedeutung des Vereins hin: 4982 Anrufe seien 2003 eingegangen. Man habe Hilfe gesucht bei Spiel- und Kaufsucht, bei Behinderung und chronischer Erkrankung. Besonders häufig würden Anrufer Rat zum Thema Essstörungen suchen. Gerade auf diesem Gebiet habe der Verein ein vielseitiges Netzwerk aufgebaut, das von einer Selbsthilfegruppe für junge Übergewichtige über eine Gruppe für „magere Existenzen“ bis zu einem Treff für Angehörige von Essgestörten reiche. Daneben informiere Sekiz über Therapien und Fach-Literatur. Die Sekiz-Freiwilligenagentur habe 2003 mehr als 4400 ehrenamtlich getätigte, gemeinnützige Stunden vermittelt, die weder Stadt noch Einrichtungen einen Cent gekostet hätten. Marion Hartig

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