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Der aktuelle Zustand: Die Keramikskulpturen der Familie Grün in der Brandenburger Straße.

© Andreas Klaer/ PNN

Vandalismus in der Brandenburger Straße: Muss die Potsdamer „Familie Grün“ umziehen?

Die Keramik-Skulpturengruppe könnte einen neuen Platz am Standesamt erhalten – allerdings wäre das nicht vor 2026 möglich.

Für die immer wieder von Vandalismus betroffene Keramik-Skulpturengruppe „Familie Grün“ erwägt die Stadtverwaltung weiterhin einen neuen Standort. Neben der schon angekündigten Prüfung einer örtlich begrenzten Videoüberwachung des beliebten Fotomotivs überlege man „die Versetzung des Kunstwerks an einen sichereren Ort, möglicherweise in einem öffentlich zugänglichen Innenraum“. Das hat das Kulturamt unter Dezernent Walid Hafezi (Grüne) mitgeteilt, Anlass war eine Kleine Anfrage der Stadtverordneten Sascha Krämer (Linke) und Leon Troche (SPD). Schon seit 2022 wird der Umzug erwogen.

Eine bevorzugte Möglichkeit sei die Aufstellung der „Familie Grün“ auf dem Campus der Stadtverwaltung, im Bereich des Standesamtes am Rathaus, so das Amt. Aufgrund der anstehenden Bauarbeiten dort könne diese Lösung aber erst ab 2026 umgesetzt werden. Ein weiterer möglicher Standort wäre das Potsdam Museum am Alten Markt. Diese Alternative müsste jedoch noch abgestimmt werden, vor allem mit Katja Buhlmann, der Tochter der Keramikkünstlerin Carola Buhlmann.

Zum Thema Videoüberwachung der Figurengruppe in der Brandenburger Straße erklärte das Amt, „falls sich diese Lösung als umsetzbar und erwünscht erweist“, könnten die Skulpturen dort bis 2026 bleiben, um sie dann auf den sanierten Campus der Stadtverwaltung umzusetzen. „Alternativ können auch andere Standorte in öffentlich zugänglichen Innenräumen geprüft werden.“ Erst vor zwei Monaten war der Vater in der „Familie Grün“ einmal mehr schwer lädiert worden.

Entsprechend unzufrieden zeigte sich der Stadtpolitiker Krämer. „So richtig viel Neues konnte man aus der Antwort nicht erfahren“, sagte er. So steht die Figurengruppe immer noch angeschlagen in der Stadt. Einen Vorschlag von Krämer, die Figurengruppe neu aus Polymerbeton anzufertigen, war von der Tochter von Künstlerin Buhlmann abgelehnt worden.

Das Amt fasst diese Ablehnung so zusammen: Der Hauptgrund sei „die Tatsache, dass eine Skulptur aus diesem Material zwar widerstandsfähiger wäre, dennoch würde sie nicht dieselbe farbgefasste Oberfläche wie die glasierte Keramik und somit nicht die adäquate Ästhetik bieten.“

Außerdem würde die Unterhaltung einer farbgefassten Betonoberfläche sowohl bei Beschädigungen der Oberfläche als auch bei sämtlichen Verschmutzungen einen „bedeutenden Aufwand“ darstellen. Denn: „Generell können Abplatzungen an einer aus Beton gefertigten Kopie nur bedingt nachgebildet und ergänzt werden. Zudem ist eine farbliche Anpassung nach eventuellen Schadensbehebungen nur gesamt möglich, da ansonsten Farbflecken entstehen würden.“

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