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Neujahr in Potsdam: Willkommen im Nebel

Potsdam hat besonnen ins neue Jahr und in den vernebelten 1. Januar hineingefeiert. Außerdem kamen zwei Neujahrsbabys im Abstand von wenigen Minuten zur Welt.

Potsdam - Es war eine vergleichsweise ruhige Silvesternacht, zumeist besonnen feierten die Potsdamer ins neue Jahr. Die Feuerwehr rückte zwar immerhin 18 Mal zu Brandeinsätzen und 28 Mal zu Rettungseinsätzen aus, größere Unfälle mit Verletzten blieben der Landeshauptstadt aber erspart, wie am gestrigen Freitag von der Leitstelle und dem städtischen Bergmann-Klinikum zu erfahren war. In der Rettungsstelle des Bergmann-Klinikums war es eine entspannte Nacht, wie eine Sprecherin den PNN berichtete. Nur ein Patient war mit Beschwerden wegen zu starken Alkoholgenusses in die Notaufnahme gekommen, einige wenige weitere hatten sich mutmaßlich beim Hantieren mit Böllern verletzt. „Es war aber für Silvester eine ruhige Nacht“, sagte Klinikumssprecherin Theresa Decker. Auch ein Polizeisprecher zeigte sich am Morgen nach der Silvesternacht zufrieden: „Es war sehr ruhig. Alle haben sich gut benommen.“

Vernebelte Sicht

Gefeiert wurde trotzdem: Auf den Terrassen vor dem Schloss Sanssouci hatten sich gegen Mitternacht im Nieselregen Hunderte Potsdamer versammelt, die letzten Sekunden bis zum neuen Jahr wurden gemeinsam heruntergezählt. Trotz Feuerwerksverbot flog auch die ein oder andere Rakete. Vom schönen Blick über die Stadt war schon bald kaum noch was zu sehen: Der Rauch vom Feuerwerk vernebelte die Sicht zunehmend. Großen Andrang gab es auch im Park Babelsberg, wo sich unterhalb des Flatowturmes Familien teils mit Bollerwagen und Fackeln bewaffnet auf den Weg gemacht hatten – auch hier wurde kräftig geknallt. Die erhoffte Aussicht über die Stadt gab es witterungsbedingt aber auch dort nicht. In der Innenstadt war der Luisenplatz als Treffpunkt fürs Feuerwerk und zum Anstoßen aufs Neue Jahr beliebt.

Gefeiert wurde auch drinnen, etwa im Thalia-Kino, wo sich Kinochef Thomas Bastian sogar über einen neuen Rekord freuen konnte: 1300 Kinokarten wurden für Silvester verkauft, 300 mehr als in vergangenen Jahren. Ausverkauft war beispielsweise die Live-Übertragung des Silvesterkonzerts der Berliner Philharmoniker mit Sir Simon Rattle und Anne-Sophie Mutter – die Musiker prosteten den Zuschauern am Ende symbolisch zu.

Gute Stimmung gab es im Inselhotel Hermannswerder, wo im Stil der Goldenen Zwanziger gefeiert wurde – unter anderem mit einer gleichnamigen Musikkombo und dem US-amerikanischen Tenor John Zuckermann. Viele Gäste hatten sich passend kostümiert. Das Thema kommt nicht von ungefähr: Hotelchef Burkhard Scholz feiert im Frühjahr das 20-jährige Bestehen seines Hauses. Im Restaurant Villa Haacke servierte Bülent „Toni“ Demir seinen Gästen ein mehrgängiges Menü, später wurde getanzt. Ausverkauft war auch die Dinner-Erlebnis-Show „Dinner for fun“ am Volkspark.

Erstes Neujahrsbaby in Potsdam um 1.23 Uhr geboren

An Feiern war für Hebamme Katja Voswinkel und ihre Kollegen auf der Geburtsstation des Josefs-Krankenhauses nicht zu denken. „Wir stoßen höchstens mal mit Brausewasser an“, sagte die Hebamme den PNN kurz vor Feierabend am Neujahrsmorgen. Um 1.23 Uhr erblickte auf der Geburtsstation ein kleiner Junge das Licht der Welt, berichtete sie: Er ist damit nicht nur das erste Neujahrsbaby in Potsdam, sondern auch im Land Brandenburg.

Nur Minuten später gab es am Bergmann-Klinikum Grund zur Freude: Der kleine Lenn Andreas kam 1.32 Uhr zur Welt – der 4350 Gramm schwere und 54 Zentimeter lange Junge war das zweite Kind von Mutter Katharina, einer Krankenschwester aus Werder (Havel).

Der Nebel aus der Silvesternacht hielt sich auch am Neujahrstag über der Landeshauptstadt: Trotz nasskalter Witterung machten sich am Mittag viele auf den Weg zum traditionellen Neujahrskonzert unter freiem Himmel am Belvedere auf dem Pfingstberg. Das Posaunenensemble Con Piacere stimmte die Gäste auf 2016 ein – mit Vergnügen, wie der Name übersetzt heißt.

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