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PRO & Contra: Wird in Potsdam zu viel „geblitzt“?

PRO & Contra Die vielen Blitzer auf Potsdams Straßen vergraulen Gäste und Touristen, klagen Gastronomen und Hoteliers der Stadt. Die Kontrollen tragen meist nicht zur Sicherheit bei, sondern seien Abzocke, meinen Potsdamer Autofahrer.

PRO & Contra Die vielen Blitzer auf Potsdams Straßen vergraulen Gäste und Touristen, klagen Gastronomen und Hoteliers der Stadt. Die Kontrollen tragen meist nicht zur Sicherheit bei, sondern seien Abzocke, meinen Potsdamer Autofahrer. Und es ist schwer, diesen Feststellungen etwas entgegenzusetzen – vor allem wenn man weiß, dass es eine vorschriebene Summe von Bußgeldern gibt, welche die Polizei einnehmen muss und die sie meist sogar übertrifft. Ganz ohne Blitzer und Laserpistolen geht es sicher nicht, doch der Eindruck, die Kontrollen seien nur dazu da, die leeren Kassen in Stadt und Land aufzufüllen, drängt sich auf. Warum sonst stehen die Lasergeräte und Blitzer von Polizei und städtischem Ordnungsamt fast immer dort, wo sie für die Verkehrssicherheit eher wenig tun? Ein Beispiel dafür ist die Wetzlarer Straße in Babelsberg: Es gibt keine Anlieger, keine Schulen oder Kitas, kaum Fußgänger sind unterwegs. Doch wird dort ebenso regelmäßig kontrolliert wie in der Gutenbergstraße, wo die 30er-Zone nur bis 20 Uhr gilt, und auf der Nutheschnellstraße unter der Brücke vor dem Stern-Center. An dieser Stelle ist folgendes zu beobachten: Die Autofahrer nehmen kurz den Fuß runter vom Gas, nur um ein paar Meter weiter um so flotter weiterzufahren. Der „erzieherische Effekt“ ist demnach auch zu bezweifeln. Stünden die Blitzer nur dort, wo sie einen ersichtlichen Nutzen bringen, wäre die Akzeptanz sicherlich größer. Sabine Schicketanz Machen wir uns nichts vor: So richtig werden es manche von uns wohl nie begreifen. Wie konnte eines Tages das unglaubliche Glück geschehen, das dazu führte, dass man nun nicht mehr mit 26 PS im Trabbi, sondern mit 130 PS im Golf TDI unterwegs sein darf? Und weil mancher es nicht begreift, wird jede Spritztour zum Zigaretten-Automaten zu einer Einheitsfeier im Geschwindigkeitsrausch. Die Zahl der Unfalltoten im Land Brandenburg liegt über dem Bundesdurchschnitt – und Potsdam ist die Hauptstadt dieses Landes. Das Fahrverhalten, das manche Verkehrsteilnehmer allein auf der Nutheschnellstraße an den Tag legen, ist dringend ahndungsbedürftig. Gerade auf der „Hausrennbahn“ der Potsdamer sind verstärkte Geschwindigkeitskontrollen anzumahnen. Hier gibt jeder kleine Hilfs-Schumi seinem Affen Zucker und fährt mit Geschwindigkeiten, die in keinem Zusammenhang mehr zu den zugelassenen 80 bis 100 Kilometern pro Stunde stehen. Die Raser gefährden das Leben von Potsdamern und ihren Gästen. Aus diesem Grund kann von zu häufigen Geschwindigkeitskontrollen nicht die Rede sein. Das Gegenteil ist der Fall. Die wenigen vorgenommenen Kontrollen erfolgen an ohnehin bekannten Straßenabschnitten, die Geschwindigkeitssünder können sich dem anpassen, um an anderer Stelle wieder Gas zu geben. Diese Anpassungsmöglichkeit sollte durch überraschende Kontrollen unterbunden werden. Raserei ist kein Kavaliersdelikt. Guido Berg

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