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Kultur: Die bildhafte Textausdeutung des Credo beeindruckte besonders

Kantorei Teltow unter Leitung von Bernd Metzner sang die D-Dur-Messe von Dvorak in St. Andreas Teltow

Kantorei Teltow unter Leitung von Bernd Metzner sang die D-Dur-Messe von Dvorak in St. Andreas Teltow Hundert Jahre alt wird die Schuke-Orgel in der Andreaskirche Teltow. Dass sie mit ein paar Altersschwächen zu kämpfen hat, merkt man ihr hörbar an. Daher ist es es nicht verwunderlich, dass ihr Stamm-Organist Bernd Metzner sie einer Verjüngungskur unterziehen möchte. Die Spenden des Konzerts am vergangenen Sonntagnachmittag in der vollbesetzten Andreaskirche galten der Finanzierung der „Erneuerung“ der Orgel. Kantor Bernd Metzner hat für das Konzert, das am Vortag bereits in der Dorfkirche Kleinmachnow stattfand, ein ganz und gar romantisches Chorprogramm ausgewählt. Mit der rund 70 Stimmen umfassenden Kantorei Teltow lässt sich ein Programm mit Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy und Anton Dvorak gut bewerkstelligen. Die Sängerinnen und Sängern, die aus Teltow und den Nachbargemeinden kommen, lassen sich von Bernd Metzner musikalisch und gestalterisch bestens führen, so dass man von einer sehr soliden kirchenmusikalische Arbeit sprechen kann. Unmittelbar direkt und ungekünstelt wussten Metzner und die Kantorei die Schönheiten der 1887 für die Einweihung der Schlosskapelle in Luzany geschriebenen Messe in D-Dur op. 86 für Chor und Orgel von Antonin Dvorak darzubieten. Volkstümliches, das der Komponist aus seiner böhmischen Heimat aufgriff, verknüpfte er auch hier mit spätromantischer Ausdruckskraft. Welche musikalischen Schönheiten findet man beispielsweise im Credo, das mit spannungsreicher und differenzierter bildhafter Textausdeutung aufwarten kann. Eindrucksvoll hat die Kantorei gerade das Glaubensbekenntnis gesungen, indem sie sehr bestrebt war, seine Tiefen auszuloten. Im Mezzoforte und im Forte gelangen ihr klanglich bewegende Momente, weniger im Piano. Hierbei sollte der Chor an sich arbeiten, damit die Töne nicht allzu sehr verhaucht klingen – bei Frauen- und Männerstimmen. Natürlich hält das Werk so manche intonatorischen Tücken bereit, denen der Chor relativ souverän begegnete. Nur mit einem Register-Notprogramm kann derzeit die Orgel aufwarten. Klaus Heller machte daraus das Beste und begleitete die Kantorei bei der Dvorak-Messe sowie beim Chorsatz „Herr, wir traun auf deine Güte“ von Felix Mendelssohn Bartholdy mit Sensibilität und warmen Klängen. Der Beifall der Hörergemeinde war für Mitwirkenden sehr herzlich, so dass noch einmal das Agnus Dei mit dem Dona nobis pacem – der Bitte um Frieden – wiederholt werden musste.Klaus Büstrin

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