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Kultur: Familie – die Heimat

Amina Gusner stellt ihr erfolgreiches Stück „Und Heimat – eine Oper“ am Hans Otto Theater vor

Amina Gusner stellt ihr erfolgreiches Stück „Und Heimat – eine Oper“ am Hans Otto Theater vor „Und Heimat eine Oper“. Amina Gusner hat dieses Theaterstück geschrieben und im Theater unterm Dach Berlin inszeniert. Mit großem Erfolg. Jetzt kommt sie damit nach Potsdam, dorthin, wo sie ihre Kindheit und Jugend verlebte. Das war am Park Sanssouci, am und im Hans Otto Theater, das zu DDR-Zeiten seinen Spielort in der Zimmerstraße hatte. Deren Bühne will die neue Leitung des Theaters hin und wieder beleben. Und sie hat nun das Theater unterm Dach eingeladen, um Amina Gusners Stück dort morgen um 19.30 Uhr zu zeigen. Es geht in ihm um eine Familie, um eine Mutter (Ursula Staack) und zwei Söhne (Werner Eng und Peter René Lüdicke). Der eine macht nicht viel, außer dass er gut Gitarre spielen kann, der andere ist pünktlich und korrekt, aber er weiß nicht so recht, warum. Die Mutter ist reich an Leben und an Sehnsucht. Sie meint den Söhnen nie genug zu geben, sie ist nie genug da und nie genug weg. Die Familie ist für Amina Gusner, Tochter der Filmregisseurin Iris Gusner, ein wichtiger Mittelpunkt. „Ich war als Kind oftmals traurig, wenn meine Mutter tagelang zu Dreharbeiten unterwegs war. Dann war ich recht froh, als sie mich hin und wieder in ihren Filmen besetzte.“ Und so hat Amina Gusner schon als Schauspielstudentin Hauptrollen in DEFA-Filmen gespielt, u.a. in „April, April! Ich liebe dich“ oder in „Kaskade rückwärts“. Die Mutter gehört noch immer zur besten Ratgeberin der gestandenen Schauspielerin und Regisseurin. Auch ihre Schwester Inken holt sie sich als Kostümbildnerin bei ihren Produktionen immer wieder mit ins Boot. Und mit dem Schauspieler Peter René Lüdicke arbeitet sie stets zusammen. So hat sie vertraute Gesichter um sich, eben eine Familie. Aufmerksame Fernsehzuschauer, vor allem junge, kennen Amina Gusner aus der Serie „Wie erziehe ich meine Familie“. In ihr spielt sie die komische Mutter. In Quedlinburg musste sie für einige Zeit ohne Familie auskommen. Am Stadttheater war Amina Gusner nach dem Schauspielstudium engagiert. „Aber es ging dort zumeist künstlerisch karg zu. Ich habe mich beim Intendanten durchgesetzt, dass ich etwas Eigenes auf die Beine stelle, eigene Stücke und Inszenierungen“, erzählt die Künstlerin. Ja, selbst Stücke entwickeln, das macht ihr immer wieder Spaß. „Ich schreibe Texte, stelle sie zusammen. Während der Probe wird darüber diskutiert, manchmal heftig, dann wird wieder neu geschrieben und zusammen gestellt, so dass eine Collage entsteht. Am Ende wird daraus immer eine Geschichte.“ Auch beim Regie führen ist sie Feuer und Flamme. „Ich habe da meinen persönlichen Stil. Ich möchte die Stücke, ob aus der Klassik oder der Gegenwart, nicht werkgetreu inszenieren. Die Texte sind für mich eher Material. Ich reichere sie mit Gedanken an, was uns im Moment interessiert, was große Brisanz hat.“ Amina Gusner liebt grenzüberschreitende Formen auf der Bühne. Darum wird man Schauspiel, Musik, Tanz und Film bei ihr immer wieder in einem Stück vereint finden. Auf alle Fälle will sie mit ihren Inszenierungen anrühren, unterhalten, zum Nachdenken anregen. Dies hat sie beispielsweise bei ihrer Interpretation der „Orestie“ und bei ihrem eigenen Stück „Mütter und Männer“, beide Inszenierungen kamen am Theater in Kassel heraus, bestens erreicht, so die Zuschauerresonanz. Auch „Und Heimat - eine Oper“ erhielt gute Kritiken. Man darf gespannt sein, auf einen Abend, der nichts mit Oper im herkömmlichen Sinn zu tun hat. Pop, Rock, Schlager, theatrale Fragmenten verbinden sich zu einem Theaterabend. Klaus Büstrin

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