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Kultur: Fest differenzierter Klänge

Vier Tage Festival für neue Musik im Alten Rathaus

Das Hören von neuer Musik könnte ein großes Abenteuer werden, wenn man bereit ist, sich in neue Welten zu begeben, sagt Dr. Michael Schenk, der neben Bringfried Löffler Projektleiter von „intersonanzen“ ist. Dieses Fest der neuen Musik findet vom 1. bis 4. Februar bereits zum siebenten Mal statt. Veranstalter ist der Brandenburgische Verein Neue Musik e.V.

„Die neue Musik ist Reflektor unserer Zeit mit all ihren Problemen, ihrer Gebrochenheit. Die Technisierung unseres Alltags hat durch den allzu lauten Geräuschpegel stark zugenommen. So schenkt man den differenzierten Tönen sehr wenig Aufmerksamkeit“, so Schenk. Mit „intersonanzen“ will man einen bewussten Umgang mit dem Klang in seiner großen Vielfalt befördern. Michael Schenk freut sich, dass in den vier Tagen im Alten Rathaus, an denen neue Kompositionen erklingen, ein facettenreiches Programm zu erleben ist.

Kinder, Jugendliche und Studierende sind in das Festival einbezogen. Ihnen ist vor allem der erste Tag (1.2.) vorbehalten. Nicht nur als aktive Hörer sind sie geladen, sondern als kreative Musikmacher. So werden Schüler der Karl-Foerster-Schule in einer Performance zeigen, was sie während des Workshops „Improvisation durch Sountpainting“ mit Sabine Vogel erarbeitet haben. „Soundpainting ist eine Kompositions- und Dirigiersprache für Musiker, Tänzer, Schauspieler und visuelle Künstler. Die Sprache umfasst über 750 Gesten, mit denen ein improvisierendes Ensemble dirigiert werden kann“, erzählt Schenk. Das Trio Nexus hat mit Schülern des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder gearbeitet. Bei „intersonanzen“ geben sie ein gemeinsames Konzert. So wird u.a. ein Stück von Michael Maierhof aufgeführt, bei dem auf mit Luft gefüllten Instrumenten musiziert wird, das heißt mit Luftballons. In diesem Konzert wird es auch eine Uraufführung von Friedrich Schenker geben: ein Trio für Flöte, Klavier, Schlagzeug und Schulklasse, bei dem „die mitspielenden Schüler spontan die Ausdrucksbereiche der Triomusik erweitern sollen“. An diesem ersten Tag ist noch ein weiteres Konzert vorgesehen. Das Ligeti- Quintett spielt Preisträgerstücke des Wettbewerbs „Jugend komponiert“ 2006 sowie Kompositionen von Studenten des Instituts für Musik und Musikpädagogik der Universität Potsdam. Am zweiten Tag gastieren zwei international renommierte Ensembles: das ensemble mosaik sowie das modern art sextet. „Beide werden ambitionierte Kompositionen zu Gehör bringen, bei denen zeitgenössischer Geist in Hochkultur spürbar sein wird.“ In ihren Konzerten erleben Werke von Mitgliedern des Brandenburgischen Vereins Neue Musik ihre Aufführung, u.a. von Susanne Stelzenbach, Hermann Keller, Gisbert Näther, Albert Breier.

Am dritten Tag öffnet ein FilmMusikLaboratorium seine Türen, bei dem Potsdamer HFF-Filmmusikstudenten Bildern mit Improvisationen begegnen. Der Abend geht anregend und unterhaltsam weiter, wenn Benoit Maubrey mit einer Klangskulptur und elektroakustischer Kleidung auftritt. Das Neue- Musik-Festival wird am 4. Februar mit einem Konzert des Sonar-Streichquartetts beendet, das noch einmal viel Spannungsreiches bereithält. Klaus Büstrin

Info: www.neue-musik-brandenburg.de

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