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Kultur: Guldas humorvolles Konzert exquisit musiziert

Landespolizeiorchester Brandenburg stellte im Nikolaisaal zehnte CD vor

Landespolizeiorchester Brandenburg stellte im Nikolaisaal zehnte CD vor Neun CDs spielte das Landespolizeiorchester Brandenburg seit 1991 ein. Zunächst waren sie vor allem auf historische Marschmusik, zum Beispiel von Gottfried Piefke oder Carl Teike, orientiert, in der zehnten Veröffentlichung wird nun sinfonische Bläsermusik präsentiert. Mit dieser CD, die im Nikolaisaal vorgestellt wurde, hat das Orchester neue künstlerische Qualität erreicht. Die meisten Werke, die die Musiker unter dem Dirigat von Peter Vierneisel interpretierten, verlangen große technische Fertigkeiten, musikalische Sensibilität und stilistische Sicherheit. Dabei kommt den Orchestermitgliedern zugute, dass sie sich stilistisch ständig neu orientieren müssen, in einem Konzert mehrmals. Nachdem Felix Mendelssohn Bartholdys edel-romantische Ouvertüre für Harmoniemusik op. 24 wunderbar zur Geltung gebracht wurde, brachten Vierneisel, der Hannoveraner Cellist Jan Hendrik Rübel sowie die Polizeimusiker das Konzert für Violoncello und Blasorchester des Ausnahmepianisten Friedrich Gulda zu Gehör – ein Werk, das sich schamlos fasst sämtlicher Musikstilrichtungen bedient. Mozart und Wagner sind zu hören, Rock- und Jazzelemente haben das Sagen und auch alpenländische Volksmusik hat Gulda zu einem köstlichen Werk zusammengemixt, das die große Linie nicht verlässt, das humorvoll ist und bei dem es Spaß macht, zuzuhören. Für den Solocellisten hält es viele dankbare Passagen bereit, die von Rübel brillant gemeistert wurden. Hier und bei den anderen Werken – „Lincolnshire Posy“ des Australiers Percy Aldridge Grainger, beim St. Thomas Choral des Tschechen Pavel Stanek, bei den Melodien aus Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ – führte Vierneisel mit Verve durch die Partituren und holte erstaunliche Leistungen aus dem Klangkörper heraus. Man wünscht dem Polizeiorchester, dass für ihre Konzerte mit sinfonischer Blasmusik, die regelmäßig gepflegt werden soll, künftig mehr Publikum sich einfindet. Es lohnt sich. Klaus Büstrin

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