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Kultur: Mit französischem Akzent

Der Nikolaisaal setzt in der neuen Saison wieder auf Klassik, Experimentelles und internationale Stars

Der Nikolaisaal setzt in der neuen Saison wieder auf Klassik, Experimentelles und internationale Stars Sie lehnt sich zufrieden in ihrem Stuhl zurück. Der Nikolaisaal funktioniert, sagt der Blick von Andrea Palent, der Geschäftsführerin des Konzert- und Veranstaltungshauses, das am 27. August vor fünf Jahren eröffnet wurde. Das breite Programm an klassischen Konzerten, experimenteller Musik und internationalen Stars hat sich etabliert. Die harten Fakten sprechen dafür: 85000 Besucher zählte das versteckt in einem Hinterhof der Wilhelm-Staab-Straße liegende Haus im letzten Jahr, davon allein 68 000 Konzertbesucher. Die Veranstaltungen, berichtet die Geschäftsführerin, waren zu fast 85 Prozent ausgelastet. Ein finanzielles Plus brachten dem Nikolaisaal auch die im Saal gemachten Dreharbeiten. Thomas Gottschalks Post-Trailer zum Beispiel, das lässt Andrea Palent nicht unerwähnt. Die Resonanz ist positiv, warum dann das Konzept ändern? Das Haus hat hier und da noch daran gefeilt, in den verschiedenen Sparten nach klarerem Profil gesucht. Es wird mehr Kinderkonzerte geben, im Großen und Ganzen aber hält man am bisherigen Konzept fest. Auch in der kommenden Saison, die am 28. August startet, setzt der Nikolaisaal auf eine Mixtur von historischer und neuer Musik. Auf dem Programm stehen klassische Sinfoniekonzerte des Hausorchesters Kammerakademie Potsdam und des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt. Wie gehabt sind Crossover Konzerte angesagt, Klassik am Sonntag, internationale Stars und Feiertagskonzerte. Doch etwas ist neu im kommenden Spielplan, die französische Konzertreihe „Special France@Nikolaisaal“, die das Haus als Hommage an Frankreich verstanden wissen will. Man folge damit dem Geist des Ortes, beschreibt die Geschäftsführerin, das Konzerthaus wurde von dem französischen Architekten Rudy Ricciotti gestaltet. In Kooperation mit dem Bureau Export de la Musique Francaise konnten berühmte französische Künstler für Potsdam gewonnen werden, wie der Chansonsänger Georges Moustaki oder der internationale Star Yann Tiersen, der sich zuletzt mit seiner sensiblen Filmmusik zu „Die fabelhafte Welt der Amelie" einen Namen gemacht hat. In den Konzerten werden Interpreten klassischer Musik vorgestellt und innovative Ensembles aus der aktuellen Pop- und Jazzszene. Internationale Stars findet man in dem Programm. Zu den Schlaglichtern zählen die finnische Formation Apocalyptica, die Chanteuse Esther Ofarim, die Klarinettistin Sabine Meyer und die bulgarische Mezzosopranistin Vesselina Kasarova. Ein Höhepunkt unter den zehn Sinfoniekonzerten dürfte das Motorbike Concerto des schwedischen Komponisten Jan Sandström werden. An der musikalischen Neuentdeckung komme man nicht mehr vorbei, schwärmt der Intendant des Brandenburgischen Staatsorchesters, Christoph Caesar. Das Konzert sei nicht nur Gaudi, sondern hochrangige Komposition. Einige der Konzerte sind den Jubilaren des Jahres Bach, Pärt, Schostakowitsch und Mozart gewidmet. Zu den Gastsolisten gehören die Sopranistin Olga Peretyatko und der Violinist Thomas Zehetmair. Mozart steht auch im Mittelpunkt der von Clemens Goldberg moderierten Reihe „Klassik am Sonntag“. Es wird dabei um Themen aus der Musikgeschichte Wiens gehen. Als Solisten sind u.a. Michael Nagy (Bariton) und Johanna Stojkovic (Sopran) geladen. Außergewöhnliches im Rahmen der Crossover Konzerte bietet die Premiere „Welt-Gewänder“ anlässlich der Woche der Welthungerhilfe. Livebands aus Zimbabwe und London begleiten die Präsentation internationaler Mode. Experimentellen Charakter verspricht ein Konzert mit dem Filmorchester und dem The Frank Popp Ensemble, das als Synthese von Pop-Appeal, moderner Musikproduktion und Orchestersound angekündigt wird. Marion Hartig

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