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Kultur: Mit Herzen und Händen

Heute und morgen Theaterfestival von „Sonnenblume“ e.V. im Lindenpark

Heute und morgen Theaterfestival von „Sonnenblume“ e.V. im Lindenpark Jeder Schüler wird am Ende der beiden Tage des Theaterfestivals „Sonnenblume“ eine Urkunde erhalten. Denn alle, ob Darsteller oder Tänzer, die auf der Bühne dabei sind, erhalten diese Anerkennung. Schulrat Karl-Josef Lenz hatte nach dem gestrigen Pressegespräch alle Hände voll zu tun, um die 350 Urkunden mit seiner Unterschrift zu schmücken. 350 Schüler werden zu diesem Theatertreffen der Förderschulen und Schulen mit Integration heute (9.30-16.30 Uhr) und morgen (9.30-13 Uhr) im Babelsberger Lindenpark erwartet. Das ist ein riesiger Aufwand, den die Organisatoren vom Verein Junges Theater Sonnenblume e.V., der 1998 ins Leben gerufen wurde, betreiben. Übernachtungsmöglichkeiten müssen geschaffen, Mahlzeiten bereit gestellt, die Aufführungen jeder Theatergruppe und die Pausenangebote organisiert werden. Wie man bei den Lehrern Angelika Seifert, Kerstin Primer oder Frank Lehmann spürte, sind sie mit vollem Herzen dabei. Große Unterstützung findet „Sonnenblume“ auch bei Annie Linke-Jankowski, Direktorin der Allgemeinen Förderschule „Bruno Rehdorf“ am Schlaatz. Es ist das siebente Mal, dass das Theatertreffen in Potsdam stattfindet. Zunächst wurde das Fest nur an einem Tag veranstaltet, doch die Anfrage nach einer Beteiligung wurde überraschend so groß, dass man nunmehr zwei Tage braucht, um allen interessierten Gruppen eine Bühnenpräsenz zu geben. Aus allen Teilen des Landes Brandenburg reist man an, aus Lauchhammer, Eberswalde, Frankfurt (Oder), Mittenwalde, Neuenhagen, Teltow, Königs Wusterhausen. Auch junge Theaterbegeisterte der Landeshauptstadt sind dabei. Es dürfte wieder spannend werden, wie sich die Schüler mit verschiedenen Behinderungen der Theater- und Tanzkunst begegnen und selbst damit umgehen. Neben Stücken in traditioneller Weise werden die verschiedensten theatralischen Formen auf die Lindenpark-Bühne gebracht, beispielsweise Schwarzlichttheater, Pantomime, Tanzdarbietungen und jede Menge Zirkuseinlagen. „Wichtig ist, dass sich die Schüler mit dem Stück identifizieren. Sie leben mit der Rolle, die sie spielen, schon monatelang vor der Aufführung“, erzählt Kerstin Primer. Und Karl-Josef Lenz sagt: „Wichtig ist auch, dass sie mit einem Gefühl des Stolzes auf der Bühne stehen. Natürlich kann man auch so Theater machen, dass sich die Schüler drangsaliert fühlen. Aber bei dem diesjährigen Treffen wird man, davon bin ich überzeugt, wieder ganz frische und sehr überzeugende Aufführungen erleben.“ Die Proben und die Darbietungen vor Publikum seien zumeist wie eine Therapie für die Schüler, so Angelika Seifert, die an der Bruno-Rehdorf-Förderschule Kunstunterricht gibt. „Alle sind mit ihren Herzen und mit den Händen bei der Sache.“ Die Finanzierung gestaltet sich bei diesem Theatertreffen nicht sehr einfach. Darum ist man froh, dass man unter anderen die Stiftung für Bildung und Behindertenförderung Stuttgart und die Kassenzahnärztliche Vereinigung als Förderer gefunden hat. Und der Bildungsminister übernimmt die Schirmherrschaft über das Theatertreffen. In diesem Jahr ist es also Holger Rupprecht. Klaus Büstrin Der Eintritt für alle Aufführungen ist frei.

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