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Potsdam-Mittelmark: 15 Jahre gegen Goldgräber verteidigt Nuthe-Nieplitz-Freunde blicken in die Zukunft

Beelitz · Rieben - Die Feierlichkeiten zum 15. Geburtstag des Landschaftsfördervereins Nuthe-Nieplitz-Niederung brachten vorige Woche gleich zwei neue Attraktionen im Naturpark zwischen Beelitz und Luckenwalde: Nachdem auf den Nieplitzwiesen nahe Reesdorf eine Aussichtsplattform eröffnet wurde (PNN berichteten), wurde am Sonntag der neue Steg zum Beobachten der Wasservögel am Riebener See eingeweiht.

Beelitz · Rieben - Die Feierlichkeiten zum 15. Geburtstag des Landschaftsfördervereins Nuthe-Nieplitz-Niederung brachten vorige Woche gleich zwei neue Attraktionen im Naturpark zwischen Beelitz und Luckenwalde: Nachdem auf den Nieplitzwiesen nahe Reesdorf eine Aussichtsplattform eröffnet wurde (PNN berichteten), wurde am Sonntag der neue Steg zum Beobachten der Wasservögel am Riebener See eingeweiht. Auf das bisher Erreichte wurden damit zwei i-Tüpfelchen gesetzt, doch längst spricht man im Verein von den nächsten Vorhaben.

Zum Beispiel einen Reit-Rundweg durch die Ortsteile von Beelitz: „Wir haben hier über 20 Reiterhöfe“, sagte Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) bei der Stegeinweihung am Wochenende. Mit zusätzlichen Reitwegen würden viele davon erschlossen werden. Währenddessen wird in der Gemeinde Nuthe-Urstromtal an der Erweiterung des Nordic-Walking-Netzes gefeilt. Schon jetzt führen sieben Strecken mit einer Länge von 85 Kilometer unter dem Namen „Fläming-Walk“ durch das 65 000 Hektar große Areal.

Der Förderverein selbst will sich demnächst als „Leader-Group“ beim Landes-Umweltministerium bewerben. Dies kündigte die Vorsitzende Annette Prochnow an. Leader ist ein Programm für die Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft, war bis zu diesem Jahr eine EU-Fördermaßnahme, wurde aber nun an die Länder abgegeben. Laut der Michendorfer EU-Abgeordneten Elisabeth Schoedter (Grüne) bringe der Landschaftsförderverein beste Voraussetzungen mit: „Der Verein hat die nötigen Erfahrungen, die Struktur, Konzepte und die richtigen Mitglieder.“ Kommunen, Naturschützer, Gastronomen und Landwirte sitzen hier in einem Boot.

Am Steg am Riebener See tauschte man zur Einweihung Zukunftsvisionen aus. 50 000 Euro hatte das 50 Meter lange Bauwerk gekostet, die Stadt Beelitz und das Landesamt für Flurneuordnung trugen die Kosten. Aber man erinnerte sich auch an die Vergangenheit. So wurde das Engagement der beiden Vereins-Mitbegründer Manfred Kroop und Karl Decruppe gewürdigt. „Sie haben die Hand schützend über das gehalten, was woanders zur D-Mark gemacht wurde“, so Elisabeth Schroedter. Auch Vize-Landrat Christian Stein (CDU) erinnerte an die „Goldgräberstimmung“ nach der Wende: „Ohne den Verein würden wir hier vermutlich auf einem weiteren Golfplatz stehen.“

1992 wurde die Nuthe-Nieplitz-Niederung als Naturschutzgebiet sichergestellt, zwei Jahre später als solches festgesetzt. 1997 wurde das Rundum-Territorium zwischen Nuthetal und Beelitzer Sander zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und 1999 der Naturpark ausgerufen. „Der Förderverein war der Geburtshelfer des Naturparks“, so Park-Leiter Hubertus Meckelmann.

Ein weiterer Schritt Richtung Zukunft: Für das Kesselmoor zwischen Saarmund und Tremsdorf konnten die Anwesenden für eine Fünf-Euro-Spende 15 Quadratmeter kaufen. Das Moor gilt als eines der letzten in dieser Form im Land und daher als erhaltenswert. Zwei Drittel gehören bereits dem Verein. Thomas Lähns

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