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Potsdam-Mittelmark: Eine tolle Weiberwirtschaft

Werder machte gestern auf der Grünen Woche Furore / Seit elf Jahren Präsentation unterm Funkturm

Werder – Alles auf Rot-Weiß-Grün: rot wie der vielbegehrte und um zwei Produkte erweiterte Werderaner Ketchup, weiß wie die Obstbaumblüte und grün wie das am Havelufer idyllisch gelegene Städtchen. Gestern machte Werder (Havel) auf der Grünen Woche unterm Berliner Funkturm Furore. Da schmissen die Mädchen von den Karnevalsclubs Werder und Glindow die Beine, bauten die Cheerleader Pirates erstaunliche Pyramiden und wirbelten durch die Luft, da gab es Kirschen- und Baumblütenkönigin zu bewundern. Und Randi Strempel stellte ihre „Weiberwirtschaft“ vor, die als Bistro so gut läuft, dass sie inzwischen ihre Crew von zwei auf vier Leute erweitert hat, die Essigmanufaktur eingeschlossen.

Doch natürlich sorgten nicht nur die Werderanerinnen dafür, dass sich die Stadt an der Havel seit elf Jahren positiv bei der Grünen Woche ins Gespräch bringt. Auch Bürgermeister Werner Große konnte berichten, dass die Stadt weiter – auch bei der Bevölkerungszahl – wächst, blüht und gedeiht. „Auf der Bismarckhöhe wird kräftig gewuselt“, erklärte er und sieht kein Problem, rechtzeitig den Saal fertigzustellen, um die diesjährige Baumblüteneröffnung dort zu feiern. Der Bismarckhöhe-Verein zeigte sich auf der Grünen Woche übrigens recht erfolgreich und verkaufte so manche symbolische Aktie, mit der der Ausbau der Traditionsgaststätte unterstützt wird. Wie Große weiter berichtete, soll der Sozialtrakt am Schützenhaus bis zum Juni fertig sein, denn er wird bei den 39. Bundesjugendspielen im Rudern gebraucht, die Werder ausrüstet. Den Altbau mit Gaststätte, Bürgerservice und Mehrzwecksaal wolle die Stadt bis Jahresende sanieren. Am etwa 15 Kilometer langen Panoramaweg wird weiter gearbeitet. Dort ist man beim dritten Bauabschnitt angelangt und kann im Sommer zur Wanderung über gut zehn Kilometer einladen.

„Die Potsdamer sollten uns mal das Stadtschloss bauen lassen“, sagt Große und ihm sitzt der Schalk im Nacken. „Dann wären die Diskussionen darüber schnell beendet.“ Seit 17 Jahren ist Große Bürgermeister der Baumblütenstadt und er wird es wohl noch eine Weile bleiben. Jetzt ist er erst einmal stolz, dass über Werder bald die ganze Welt sprechen wird, wenn sich im Mai die Finanzminister der G 8-Staaten in Petzow treffen. Auch da sieht Große keine Probleme wegen der Sicherheitsvorkehrungen. „Wird dort eine Straße gesperrt, nehmen wir eben eine andere“, meint er auf den Großmut seiner Werderaner vertrauend.

Auch der späte Winter schreckt ihn noch nicht. Und die Glindower Kirschenkönigin Doreen Wahnsiedler zitierte die PNN: „Wenn die Temperaturen nicht längere Zeit unter 15 Grad Minus sinken, besteht keine Gefahr.“ Noch hätte sich der Knospenansatz beim Obst im milden Winter nicht so weit entwickelt, dass die Baumblüte erfrieren könne. Die Tomatenverarbeiter von Werder-Feinkost sind sowieso auf der sicheren Seite. Ines Afantodji und Katrin Hausmann – um mal wieder auf die Weiberwirtschaft zurückzukommen – konnten mitunter den Kundenansturm kaum bewältigen. Alle Welt wollte Werder-Ketchup kaufen und interessierte sich für die beiden Neuheiten Bioketchup und das rote Lebenselixier für Diabetiker ganz ohne Zucker.

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