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Potsdam-Mittelmark: Einigkeit demonstriert

Treffen der Interessengruppen gegen die Netzverknüpfung Potsdam

Potsdam / Potsdam-Mittelmark - Die Bürgerinitiativen gegen die Netzverknüpfung Potsdam rüsten sich für die Politik. Jüngst wurden den Vereinen und Initiativen zwischen Nuthetal und Werder zwei Sitze in der kommunalen Arbeitsgemeinschaft (AG) für ein integriertes Verkehrskonzept von Stadt und Landkreis eingeräumt. Am Mittwochabend kamen die betroffenen Bürger zusammen, um über deren Besetzung zu beraten. Auch wenn die beiden Vertreter nur Rede- und kein Beschlussrecht haben werden, wollen die Bürger sich auf diesem Wege Gehör verschaffen.

Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, Entscheidungen der Stadtverordnetenversammlung und des Kreistages für ein gemeinsames Verkehrskonzept und zum umstrittenen Projekt der Potsdamer Ortsumgehung vorzubereiten (PNN berichteten). Geplant ist eine Verbindung von der B2 zur B1 über den Templiner See und dann weiter durch den Wildpark und über den Werderaner Zernsee bis zum Autobahnanschluss Phöben.

Neben Potsdam und dem Landkreis sind die Gemeinden Michendorf und Schwielowsee sowie die Stadt Werder in der AG vertreten. „Es ist schon ein Erfolg, dass wir jetzt auch mitreden dürfen", wertete Sabine Abraham vom Potsdamer Verein Argus das Zugeständnis an die Initiativen. Die Chance werde man nutzen, immerhin habe sich in den vergangenen Jahren sehr viel Sachverstand bei den Bürgern angesammelt. Das erste Ziel wurde am Mittwoch in Angriff genommen: „Wir müssen zeigen, dass wir uns einig sind“, hieß es unter den Teilnehmern.

Um den Befürwortern der Netzverknüpfung – dabei bezogen sich die Anwesenden vor allem auf die Potsdamer Stadtverwaltung – keine formalen Angriffsmöglichkeiten zu bieten, sollen die „Abgesandten“ der Initiativen und ihre Stellvertreter auf einer Versammlung am 8. März demokratisch gewählt werden. „Die Frage nach der Legitimation wird in der AG gestellt werden“, sagte der Schwielowseer Hans-Joachim Kursawa. Und wenn die fehle, würde man versuchen, die Vertreter zu diskreditieren.

Auch vermeintliche Befürworter des Straßenbauprojektes wie die Bornstedter Initiative „B 273“ sind aufgerufen, sich im Voraus zu melden und an der Wahl teilzunehmen. Denn noch ist nicht einmal klar, ob die zwei Sitze entsprechend der Meinung in pro und contra geteilt werden sollen oder in einen Sitz für die Potsdamer und einen für die mittelmärkischen Initiativen. Der Satzungsentwurf der Arbeitsgemeinschaft, ohnehin noch nicht von den Mitgliedern bestätigt, lässt diese Fragen offen. Daher wolle man die AG vor vollendete Tatsachen stellen.

Bereits am Mittwoch waren mit den Initiativen aus Bergholz-Rehbrücke, Golm, Werder, Schwielowsee und Michendorf, der „BI für ein verkehrsberuhigtes Potsdam-West" sowie dem Wildpark e.V. und Argus zahlreiche Interessengruppen zusammengekommen. Ein Problem, sich auf zwei Vertreter zu verständigen, sah man nicht. Vielmehr wird gerade auf diese Vielfalt gesetzt. „Wir werden parallel auch weiterhin für Öffentlichkeit sorgen", so Sabine Abraham. Außerdem soll neben den zwei Sitzen auch das Auditorium bei der Arbeitsgemeinschaft regelmäßig mit Bürgerinitiativlern besetzt sein. Thomas Lähns

Infos zur Vertreterwahl am 8. März beim Argus Potsdam e.V.

unter Tel. (0331) 20 15 51 1.

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