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Potsdam-Mittelmark: Es wird eng

Wegen Platznot sollen Rehbrücker Kitakinder umgesetzt werden / Die Eltern haben Bedenken

Wegen Platznot sollen Rehbrücker Kitakinder umgesetzt werden / Die Eltern haben Bedenken Nuthetal - Die geplante Unterbringung von Rehbrücker Kitakindern in der Otto-Nagel-Schule sorgt für Unruhe. Um nach dem Sommer alle Bewerbungen aus der Gemeinde befriedigen zu können, ist man auf die Idee mit dem Teilumzug in die freien Räume am nahe gelegenen Andersenweg gekommen. Allerdings entspricht der Standard der Räumlichkeiten nicht denen in der Anne-Frank-Kita, viele Eltern fürchten, dass sie den Ansprüchen der Kleineren nicht genügen. Wie berichtet, übersteigt die Zahl der Anmeldungen für das kommende Kitajahr bei weitem die Kapazitäten am Eichhörnchenweg. Kitaleiterin Monika Fischer befürchtet deshalb, rund 40 Kinder nicht aufnehmen zu können. Sie sieht deshalb als Lösung den Umzug der Vorschulkinder in die Schule, wo durch das Auslaufen der höheren Klassenstufen Kapazitäten frei werden. Und baut auf die Bereitschaft der Gemeinde, hier nochmal Geld hineinzustecken. Im Sozialausschuss vergangene Woche war eine Gruppe von Eltern erschienen, um ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen. Den Umzug knüpfen sie an einen ganzen Katalog von Bedingungen: der geht über Verbesserung des Lärmschutzes im Gebäude, eine Einzäunung des Geländes, Spielgeräte draußen, im Innern Toilettenausbau auch für Jungen – bisher war nur der Mädchentrakt vorgesehen. Der Ausschuss reagiert darauf aber mit Skepsis. Von „Maximalforderungen“ sprach etwa Gerhard Kruspe (SPD) und forderte mehr Kompromissbereitschaft. Der Hinweis auf die fehlenden Spielgeräte wurde dagegen allgemein mit Wohlwollen aufgenommen. Trotzdem gab sich Kitaleiterin Fischer gestern vor der Gemeindevertretersitzung optimistisch, die bei Redaktionsschluss noch andauerte. Dort stand auch die Bestätigung des Haushalts auf der Tagesordnung. Monika Fischer ging davon aus, dass zumindest Zaun, Spielgeräte und Toiletten noch aufgenommen werden. Dann sollte der Umzug der Vorschulkinder möglich sein. Andernfalls, erinnert sie, würden nämlich auch wieder Kosten entstehen. Für jedes Kind, das eine Kita in einer andern Gemeinde besuche, werde eine Umlage fällig. Die Vorsitzende des Sozialausschusses, Sonja Lieberwirth (BON) verwies gegenüber den PNN auf den sehr geringen Spielraum der Gemeinde: „Die Kosten müssen im Rahmen bleiben.“ Zwar nennt sie dieselben Ausbauziele wie Fischer. Im Ausschuss sei aber nur abgestimmt, alle Toiletten herzurichten. Ansonsten sei die Verwaltung beauftragt, ein Konzept mit Kostenschätzung vorzulegen. Unklar ist zudem die Organisation der Mahlzeiten. Sonja Lieberwirth schlägt vor, dass Hort-, Schul- und Vorschulkinder künftig im alten Heizhaus zu Mittag essen. Frühstück und Vesper sollen für die Kleinen im Schulgebäude organisiert werden, um die Wege zu verkürzen. In der Elternschaft ist offenbar nach der ersten Entrüstung die Zuversicht in eine Einigung gewachsen. „Die Kita ist eben sehr schön, da ist ein unerwarteter Umzug schwer zu akzeptieren“, sagt eine betroffene Mutter und erinnert daran, dass es Auflagen vom Land gebe. Die Eltern seien nun aber bereit, bei den notwendigen Arbeiten selber mit anzupacken. Einige würden sich zudem darum kümmern, bei Stiftungen Geld einzuwerben. Volker Eckert

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