zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Gummi für das Reich der Mitte

Caputher Unternehmen Matec fährt mit Platzeck nach China und will dort neue Märkte erschließen

Caputher Unternehmen Matec fährt mit Platzeck nach China und will dort neue Märkte erschließen Von Thomas Lähns Schwielowsee · Caputh - In dieser Woche werden Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns nach China reisen. Zusammen mit märkischen Unternehmern wollen die Politiker dort Kontakte zu chinesischen Firmen knüpfen. Mit dabei: die Firma Matec aus Caputh, vertreten durch den geschäftsführenden Gesellschafter Rainer Manigk. Das Gummiwerk gehört zu den erfolgreichsten Unternehmen in der Mark: Der Mittelstandsbetrieb produziert hochwertige Zubehörteile für alle Industriebereiche, unter anderem Bau-, Automobil- und Luftfahrtindustrie, für die Bahn sowie für die Medizintechnik. 50 Mitarbeiter forschen hier nach Rezepturen, entwickeln die Teile und stellen sie her. Internationale Verbindungen bestehen bereits in 23 verschiedene Länder, unter anderem nach Kanada, Brasilien, Indien und zu den USA. Das Reich der Mitte ist für Matec noch Neuland. Gegenüber den PNN erläuterte Dieter Manigk seine Erwartungen an den siebentägigen Besuch in der Volksrepublik: „Wir möchten Kontakte zu ähnlichen Unternehmen herstellen. Ziel ist eine gemeinsame Marktbearbeitung“, sagte der Chef. Matec wolle den Chinesen helfen, auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen, und baut im Gegenzug auf Unterstützung beim Export nach China. Neben den Produkten soll aber auch das Know-how seinen Weg nach Osten finden, denn in China müsse mindestens die Hälfte aller verarbeiteten Teile im Land selbst produziert werden. Und da eine Expansion ins Ausland mit einer Zweigstelle für den Caputher Mittelstandsbetrieb kaum zu schultern wäre, werden eben Partner vor Ort gesucht. Ansprechen will Manigk auch Hersteller, die dann Matec-Teile in ihren Produkten weiterverarbeiten. Obwohl die Industrie in Fernost wächst, müsse auf manchen Zubehörteilen doch noch „Made in Germany“ stehen – ein Siegel, das nach wie vor überzeuge. „Wir stellen keine Massenware her, unser Anspruch ist Qualität", so Manigk. Dadurch sei auch der Fluggerätebauer EADS auf seine Firma aufmerksam geworden und verwendet mittlerweile Gummiteile aus Caputh für den Hubschrauber Eurocopter. Peking und Shanghai sind die Ziele der Wirtschaftsdelegation, anschließend geht es weiter in die vietnamesische Hauptstadt Hanoi. Natürlich werde Manigk nicht gleich mit vollen Auftragsbüchern nach Hause kommen, gibt er sich realistisch. Aber langfristig sollen tatsächlich enge Beziehungen entstehen. Gleich nach der Asien-Reise geht es für Manigk weiter ins Baltikum. Der Firmenname muss unter die Menschen, nur dadurch komme ein Unternehmer zu Aufträgen, ist sein Credo. In Caputh wird währenddessen der Firmensitz weiter entwickelt. Die alten Häuser werden abgerissen, nach und nach sollen neue entstehen. Für die nächsten Jahre hofft der Chef auch auf eine direkte Anbindung an die Michendorfer Chausee. Am 9. Juni begeht Matec dann ihr 55-jähriges Firmenjubiläum mit einem großen Sommerfest.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false