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Potsdam-Mittelmark: Kita-Essen in Stahnsdorf wird teurer

Gemeinde begründet Anhebung um 5 Euro mit Inflationsausgleich/PDS drängt erfolglos auf soziale Staffelung

Gemeinde begründet Anhebung um 5 Euro mit Inflationsausgleich/PDS drängt erfolglos auf soziale Staffelung Stahnsdorf - Eltern, die ihre Kinder in Stahnsdorf betreuen lassen, müssen für das Kita-Essen zukünftig mehr bezahlen. Auf ihrer Sitzung am Donnerstagabend änderte die Gemeindevertretung die Essensgeldsatzung. Sie gilt für Kitas, Krippen, Horte und Tagespflege, je nachdem wie viele Mahlzeiten die Kinder am Tag einnehmen. Die PDS konnte sich mit ihrem Vorschlag einer sozialen Staffelung nicht durchsetzen. Für Kita-Kinder steigt der Monatssatz zum 1. Januar von 20 auf 25 Euro. Bei Krippenkindern ist der Fall komplizierter, da hier eine Differenzierung eingeführt wird, je nachdem wie viele Mahlzeiten das Kind einnimmt. Bislang sind hier 30 Euro im Monat zu zahlen. Für Kinder, die nur zu Mittag essen, zahlen die Eltern in Zukunft 22 Euro. Bei drei Mahlzeiten pro Tag bleibt es bei 30 Euro, bei vier Mahlzeiten (über sechs Stunden Betreuungszeit) werden 35 Euro fällig. Die Begründung lieferte Hauptamtsleiterin Sabine Grochla: 1997 sei die Satzung zuletzt verändert worden, die finanziellen Aufwendungen seien in der Zwischenzeit aber gestiegen. Nach Berechnungen der Verwaltung spart die Gemeinde durch die Änderung jährlich rund 28000 Euro. PDS-Vertreter Harald Mushack forderte in der Diskussion noch einmal eine soziale Staffelung der Essensbeiträge. Bislang trage die Gemeinde rund 50 Prozent der Kosten. Von Besserverdienenden könne man stattdessen verlangen, dass sie für die Verpflegung voll aufkommen und schlechter Gestellte dadurch entlasten. Bei Sabine Grochla biss Mushack damit aber auf Granit. Die soziale Komponente sei über die Betreuungsbeiträge geregelt, beim Essen zahle jeder gleich viel. Alle Gemeinden würden so verfahren. Dem schloss sich Jörg-Hannes Lunze von der CDU an mit dem Argument, Kinder müssten ja andernfalls zu Hause auch essen, außerdem gebe es Kindergeld. Worauf wiederum Peter Ernst von der SPD klarstellte, dass Familien mit geringem Einkommen deutlich weniger für Lebensmittel ausgeben. Harald Mushack kündigte gestern gegenüber den PNN an, dass die PDS nicht locker lassen werde. Sollte die Verwaltung der Aufforderung nicht nachkommen, die Möglichkeit einer Staffelung noch einmal zu prüfen, werde er eventuell über die Landes-PDS eine Untersuchung dazu anschieben. Eine andere Möglichkeit wäre, damit die Rechtsanwälte der Gemeinde zu beauftragen. Gunnar Schilling (Grüne) schlug vor, die mit 28000 Euro bezifferten Einsparungen wenigstens in soziale Projekte zu stecken. Der Beitrag wurde ins Protokoll aufgenommen. Volker Eckert

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