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Gewinner des Ideenwettbewerbs für den Verwaltungsneubau des Landkreises Potsdam-Mittelmark in Beelitz-Heilstätten

© Landkreis Potsdam-Mittelmark

Neuer Verwaltungsbau in Beelitz-Heilstätten: Kleiner als geplant, aber trotzdem teurer

Die Kosten belaufen sich nach jüngsten Schätzungen auf mehr als 120 Millionen Euro. Der Bau bietet rund 700 Mitarbeiter:innen des Kreises Potsdam-Mittelmark Platz.

Weniger Schreibtische, geringere Fläche, aber höhere Kosten: Der Verwaltungsneubau des Kreises Potsdam-Mittelmark in Beelitz-Heilstätten wird kleiner und teurer als geplant. Waren zunächst 22.500 Quadratmeter Fläche für den Bau angedacht, soll er nun um rund 4000 Quadratmeter kleiner werden, teilte der Kreis auf Anfrage mit.

Hintergrund für die Verkleinerung ist, dass der Kreis eigenen Angaben zufolge statt der ursprünglich 680 geplanten Schreibtische nur noch 480 „Standardarbeitsplätze“ zur Verfügung stellen will. Zugleich sollen etwa 700 der rund 1000 Mitarbeiter:innen der Verwaltung, die derzeit noch an verschiedenen Standorten sitzen, Platz in dem neuen Bau finden.

Wie das möglich ist? Der Kreis will auf das sogenannte Desksharing (zu Deutsch: Arbeitsplatzteilung) setzen. Mehrere Mitarbeitende sollen sich einen Arbeitsplatz teilen. „Danach werden künftig für 10 Mitarbeitende 6 Standardarbeitsplätze zuzüglich weiterer Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. So reduziert sich also die Anzahl der geplanten Schreibtische“, erklärte Projektleiterin Susanne Krone auf Anfrage. Weitere Plätze zum Anschließen von Laptops und Aufladen von Handys soll es aber geben.

Hohe Preise für Baumaterialien treiben Kosten in die Höhe

Grund dafür, die Schreibtische zu reduzieren, ist laut Krone vor allem das vermehrte Arbeiten im Homeoffice: „So hat sich etwa in den vergangenen zwei Jahren infolge der Corona-Pandemie ein völlig anderes Selbstverständnis im Hinblick auf mobiles Arbeiten entwickelt“, sagte sie. „Die neuen Anforderungen flossen in den aufwändigen Bedarfsplanungsprozess ein, in dem die Mitarbeitenden und die Führungskräfte der Kreisverwaltung mitgewirkt haben.“

Trotz der geringeren Fläche erhöhen sich die geplanten Baukosten wohl um einige Millionen Euro: Jüngsten Schätzungen zufolge belaufen sich die Kosten auf rund 121 Millionen Euro. Ursprünglich wurde von etwa 107 Millionen Euro ausgegangen. „Es handelt sich hierbei um eine aktuelle Kostenschätzung aus heutiger Sicht“, so Kämmerer André Köppen. Ob es bei der im Finanzausschuss Ende vergangener Woche genannten Summe bleibt, ist aber noch offen.

Bau soll spätestens 2028 stehen

Denn noch steht nicht fest, wie der Neubau, der 2027, spätestens 2028, stehen soll, aussehen wird. Beim städtebaulichen Wettbewerb wurde ein Entwurf des Architekturbüros „Bolles+Wilson“ aus Münster ausgelost. Nun wurde noch ein Realisierungswettbewerb gestartet, der bis November laufen soll. Im Dezember will die Verwaltung dann einen Gewinner auslosen

„Aktualisierte Kostenberechnungen werden mit der Auswahl der Siegermodelle in der zweiten Stufe des Planungswettbewerbs im 1. Quartal 2023 vorliegen“, so Köppen. Er ergänzte: „Außerdem sind natürlich die Entwicklungen des Weltgeschehens rund um den Krieg in der Ukraine und die Energiekostenentwicklung, die Einfluss auf die Baukosten haben, nicht vorhersehbar.“

Aktualisierte Kostenberechnungen werden mit der Auswahl der Siegermodelle in der zweiten Stufe des Planungswettbewerbs im 1. Quartal 2023 vorliegen.

Kämmerer André Köppen

Der Kreis bezahlt das Projekt aus eigener Tasche. Rund 40 Millionen Euro sollen aus Krediten finanziert werden. Der Rest soll über mehrere Jahre verteilt finanziert werden. „So ein Gebäude steht ja nicht von heute auf morgen“, sagte Kreissprecherin Andrea Metzler den PNN.

Zentralisierung der Standorte

Mit dem Verwaltungsneubau wollte Ex-Landrat Wolfgang Blasig (SPD) die Standorte in Werder (Havel), Brandenburg an der Havel, Teltow und Bad Belzig zentralisieren und die rund 1000 Mitarbeiter:innen an den neuen Standort in Beelitz-Heilstätten bringen. Doch er scheiterte mit dem Vorhaben. Man einigte sich auf zwei Standorte, den neuen Bau in Beelitz-Heilsstätten für etwa 700 Mitarbeitende und den alten in Bad Belzig, in dem rund 300 Mitarbeitende arbeiten.

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