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Der Bahnhof der Gemeinde Seddiner See.

© Foto: Andreas Klaer

Neues Gewerbegebiet in Mittelmark?: Areal bei Autobahndreieck Potsdam wird geprüft

Berlinnahe Standorte für Unternehmensansiedlungen sind knapp. Die Wirtschaftsförderung prüft einen neuen Standort für innovative Betriebe - mit lokaler Besonderheit.

Zwischen dem Autobahndreieck Potsdam und dem Güterbahnhof Seddin im Landkreis Potsdam-Mittelmark könnte bald ein neues Gewerbegebiet entstehen. Die Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) prüft im Auftrag des Landeswirtschaftsministeriums eine rund 300 Hektar große Fläche als neuen „Hochtechnologiestandort“, wie die WFBB am Mittwoch mitteilte.

„Brandenburg ist bei Unternehmensansiedlungen stark nachgefragt. Die Standorte rund um Berlin sind besonders attraktiv“, so Sprecher Alexander Gallrein. Der Platz werde knapp. Daher suche man nach neuen Standorten. Derzeit könnten Unternehmen in der Prignitz, im Oderland und zum Beispiel in der Lausitz noch freie Flächen angeboten werden - das ist aber alles weiter weg von der Hauptstadt. „Rund um den Flughafen ist es sehr knapp“, so Gallrein.

Brandenburg ist bei Unternehmensansiedlungen stark nachgefragt.

Alexander Gallrein, Sprecher der Wirtschaftsförderung Brandenburg

Das Areal zwischen dem Güterbahnhof und den Autobahnen A10 und A9 werde aufgrund der hervorragenden Verkehrsanbindung für „besonders nachhaltige industrielle Ansiedlungen“ geprüft. Die Wirtschaftsförderung hat am Montag ihre ersten Ergebnisse den von der Fläche betroffenen Kommunen, den Gemeinden Seddiner See, Schwielowsee und Michendorf sowie der Stadt Beelitz, und dem Kreis mitgeteilt. Nun werden sich die Gremien beraten.

Prüfauftrag des Ministeriums einige Jahre alt

Der Prüfauftrag des Ministeriums sei bereits einige Jahre alt, die WFBB prüft den Standort seit Längerem. Nun gibt es Zwischenergebnisse. Laut WFBB werde kein anderer Standort in Brandenburg aktuell für Neuansiedlungen so umfassend geprüft wie der in der Mittelmark.

Untersucht wurde das Gebiet anhand von 30 Faktoren, dazu gehörte die Verkehrsanbindung, die Besiedlung sowie der Umweltschutz. „Die Gutachter kommen zum Ergebnis, dass eine Standortentwicklung von rund 300 Hektar mit einer hohen Anzahl der untersuchten Belange grundsätzlich vereinbar wäre“, so die WFBB. „Dies betrifft vor allem die Verkehrsanbindung und die technische Infrastruktur. Die Lage und Erreichbarkeit hätten nach Ansicht der Gutachter eine Qualität, die dem Standort ein Alleinstellungsmerkmal in der Hauptstadtregion sowie im Wettbewerb um die attraktivsten Investitionen verleihen würden.

In der Region herrscht Wasserknappheit

Das Areal ist nicht ganz unbedenklich als neuer Gewerbe- und Industriestandort: Ein Teil der Fläche zählt zum Landschaftsschutzgebiet „Potsdamer Wald- und Havelseengebiet“. Das sei in der Untersuchung berücksichtigt worden, sagte Gallrein. Entsprechende Fachgutachten als Voraussetzung für das Planungsrecht seien in dieser Phase noch nicht durchgeführt worden.

Daneben herrscht Wasserknappheit in der Region: Der Seddiner See kämpft seit Jahren mit sinkenden Pegelständen. „Das haben wir als Thema identifiziert“, so Gallrein. Wegen der lokalen Besonderheiten sei es wichtig, innovative Industrie an dem Ort anzusiedeln. „Wir müssen schauen, für welche Ansiedlungen passt das dort.“

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