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Potsdam-Mittelmark: Polizei will Raser mehr kontrollieren 

Geschwindigkeit bleibt Hauptunfallursache / Neuer Laser erfasst Temposünder über 1000 Meter

Geschwindigkeit bleibt Hauptunfallursache / Neuer Laser erfasst Temposünder über 1000 Meter Werder/Beelitz - Für das laufende Jahr hat die Polizeiwache Werder mehr Verkehrskontrollen als bisher angekündigt. Zwar sei die Zahl der Verletzten im Straßenverkehr 2004 in der Blütenstadt und der Nachbargemeinde Schwielowsee um knapp 37 Prozent zurückgegangen, allerdings wurden immer noch 905 Verkehrsunfälle registriert – fast so viele wie im Vorjahr, heißt es in der Jahresbilanz der Polizei. Die häufigsten Unfallursachen waren überhöhte Geschwindigkeit und Fahren unter Alkohol. Es gebe nach wie vor Raser, bei denen eine erzieherische Nachhaltigkeit nur finanziell zu erreichen sei, sagte Jürgen Senger, Leiter der Wache Werder, kürzlich in einem Pressegespräch. 191 Mal wurde im vergangenen Jahr Alkohol am Steuer festgestellt, im ersten Quartal dieses Jahres wurden bereits 42 Alkoholsünder angehalten. Darüber hinaus würden sich immer mehr Bürger bei der Polizei über die Rücksichtslosigkeit anderer Verkehrsteilnehmer beklagen, so Senger. Einzige Handhabe der Polizei sind Kontrollen, von der Verkehrssicherheit der Fahrzeuge bis hin zu Geschwindigkeitsmessungen. Senger baut dafür auf die Unterstützung anderer Dienststellen, allem voran der Bereitschaftspolizei. Tempokontrollen werden seit Januar von den hiesigen Wachen mit einem neuen Laser vorgenommen, der auf eine Entfernung von bis zu 1000 Metern Aufschluss über die Geschwindigkeit gibt. Senger: „Darüber hinaus können wir mit dem Gerät auch sehen, ob jemand angeschnallt ist oder gerade telefoniert.“ Einen leichten Anstieg der Verkehrsunfälle vermeldet indes die Polizeiwache Beelitz. Zu deren Arbeitsbereich gehören auch die Autobahnen, was die im Vergleich zu Werder hohe Zahl der Verletzten erklärt: Waren es in der Blütenstadt insgesamt 86, wurden im Bereich der Wache Beelitz 306 Mal Menschen verletzt. Die Hauptunfallursache sei überhöhte Geschwindigkeit, sagte Susanne Fischer, Leiterin der Beelitzer Wache. Auch sie unterstrich, dass man nur durch Geldstrafen ein Umdenken im Straßenverkehr erreichen kann. 1122 Laserstunden haben die Beelitzer Beamten im vergangenen Jahr abgeleistet, dabei 9823 Mal Verwarngelder und 1415 Mal Bußgelder erhoben – eine „immens hohe Leistung“, unterstrich Fischer. Aber nur so ließen sich schwere Unfälle verhindern. Deshalb würden auch regelmäßig die Blitzer der Kreisverwaltung in das Beelitzer Umland geholt. Währenddessen seien 2004 weniger betrunkene Autofahrer festgestellt worden: 104 Alkoholfahrten mussten von der Polizei beendet werden – ein Viertel weniger als im Vorjahr. In der Stadt selbst komme es regelmäßig zu Unfällen, weil die Vorfahrt nicht beachtet werde. Schwerpunkte sind die Kreuzungen Clara-Zetkin/Berliner Straße sowie die B2/Trebbiner Straße. Außerdem habe der LKW-Verkehr in Beelitz stark zugenommen. Die Fahrer umgingen damit die Maut, so Fischer. Das würden sie auch während allgemeinen Verkehrskontrollen immer wieder bestätigen. Eine Entlastung werde es wohl erst geben, wenn auch die Bundesstraßen für Brummis mautpflichtig werden. Thomas Lähns

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