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Potsdam-Mittelmark: Qualitätsoffensive für die Kitas

Michendorf entwirft Leitbild für Tagesstätten Erzieher werden Elternberater

Michendorf - Für Michendorf sind sie der Standortfaktor schlechthin: Mehrere Millionen Euro hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren in ihre Tagesstätten investiert, um junge Familien anzulocken. Es wurde an-, um- und neu gebaut, die Ausstattung modernsten Standards angepasst. Nun geht es um die Inhalte: In den Kitas in Michendorf und Wilhelmshorst soll demnächst ein „Qualitätsmanagement“ gestartet werden. Dafür werden Eltern und Kita-Personal zu verschiedenen Themen befragt und neue Ansätze für die tägliche Arbeit entwickelt. Die Verwaltung hat darüber hinaus jetzt ein Leitbild entworfen, in dem die Grundsätze der Kinderbetreuung in den fünf kommunalen Kitas festgelegt werden sollen. Das Papier wird zurzeit diskutiert und soll voraussichtlich im März von den Gemeindevertretern beschlossen werden.

Ein Schwerpunkt werde auf die Zusammenarbeit mit den Eltern gelegt. „Erziehung muss als gemeinsame Aufgabe verstanden werden“, so Hauptamtsleiterin Claudia Nowka im Sozialausschuss. Deshalb würden mehrere Erzieher zum „Elternberater“ fortgebildet werden, die dann unsicheren Eltern mit Rat und Hilfe zur Seite stehen. Aber auch was den Kita-Alltag angeht, wollen Michendorfs Tagesstätten mit Qualität glänzen: Ständige Evaluierungen sind ebenso vorgesehen wie die Befragung der Eltern in regelmäßigen Abständen. Generell will man sich am Bedarf von Eltern und Kindern orientieren – von den Öffnungszeiten bis hin zu den pädagogischen Inhalten.

Vermittelt werden sollen den jüngsten Michendorfern nicht nur Kenntnisse in konkreten Bildungsbereichen wie Musik, Mathematik, Naturwissenschaft, Sprache, Kommunikation, Bewegung und Gestalten. Auch Werte wie Toleranz, Solidarität, Höflichkeit, Ordnung und Sauberkeit, Respekt, Selbstständigkeit und Teamfähigkeit werden als Schwerpunkte im Leitbild angeführt. Das sind die Grundmuster, auf denen jede einzelne Michendorfer Kita ihr eigenes pädagogisches Konzept aufbauen soll. Insgesamt will man die Kinder fördern, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Dafür sollen sie auch ihren Anteil an der Organisation des Kita-Alltags bekommen: Sie sollen sich bei der Planung von Projekten und Ausflügen, aber auch bei der Gestaltung ihrer Kita mit einbringen und so das Prinzip eines demokratischen Miteinanders erlernen.

Die Erzieher schließlich sollen aufgeschlossen für Neues sein, eigene Stärken gezielt mit einbringen. Laut Leitbild sollen sie sich ständig qualifizieren, werden auf der anderen Seite aber auch „in besonderem Maße geschützt, damit das Arbeiten Freude und Erfüllung bewirkt“. In die Personalplanung soll mehr Kontinuität kommen, das bedeutet: Die Mitarbeiterinnen dürften nicht ständig wechseln, sondern die Möglichkeit haben, als Team zu arbeiten. Auch die Themen Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz werden in dem Leitbild groß geschrieben: Eltern sollten auf alle Fragen eine Antwort bekommen, zudem sollen sich die Kitas mit ihren Aktivitäten in das Gemeindeleben einbringen. Auch eine Internetpräsenz der Tagesstätten ist geplant.

Der Sozialausschuss begrüßte den Ansatz der Verwaltung. „Es wäre eine Orientierungshilfe für alle“, so Gemeinderatsschef Reinahrd Mirbach (CDU). Die Abgeordneten empfahlen, das Leitbild zusätzlich in eine knappere Form zu bringen, um damit offensiv für den Kita-Standort Michendorf zu werben. Thomas Lähns

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