zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Region mit Zukunft

Havelland-Fläming auf dem Weg nach vorn

Havelland-Fläming auf dem Weg nach vorn Potsdam-Mittelmark - Noch in diesem Monat soll entschieden werden, ob und wo in Potsdam-Mittelmark Windkraftanlagen entstehen. Das kündigte Landrat Lothar Koch gestern an. Zuvor hatte sich die Regionale Planungsgemeinschaft Havelland/Fläming, deren Vorsitzender Koch ist, mit der Landesregierung unter anderem zu diesem Thema in Brandenburg ( Havel) beraten. Insgesamt 1,5 Prozent der Fläche in den Landkreisen Potsdam-Mittelmark, Havelland, Teltow-Fläming und den beiden kreisfreien Städten Potsdam und Brandenburg wurden dabei als Eignungsgebiet für Windkraft in Betracht gezogen, erklärte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck. „Diese Fläche ist sehr beschränkt, denn immerhin ist das Landschaftsbild ein Pfund, das wir halten müssen.“ Die Windenergie sei in Brandenburg zwar immer noch privilegiert, doch müsse die Entstehung der Parks geregelt und eingedämmt werden. Als potenzielle Windkraft-Gebiete wurden bereits im vorigen Jahr auch der Beelitzer Sander und der westliche Teltow ins Gespräch gebracht. Dort gab es Protest gegen die Pläne – eine konkrete Entscheidung wurde immer wieder verschoben. Nun soll grundsätzlich abgestimmt werden, welche Flächen stichhaltig und damit genehmigungsfähig sind, so Koch, wobei er sich nicht konkret äußerte, ob man auf Flächen verzichten wird. Eine gerichtliche Klärung von Einzelfällen könne man sich aber nicht leisten. Die Sitzung von Planungsgemeinschaft und Kabinett stand ganz im Zeichen der Regionalentwicklung. Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass das Gebiet im Südwesten Berlins die niedrigste Arbeitslosigkeit in der gesamten Mark habe. Die „Zukunftsfähigkeit“ sei hier am höchsten. Platzeck nannte die Entwicklung der Stadt Rathenow als Optikstandort, die Eröffnung des VW-Design-Centers in Potsdam und die zunehmende Beliebtheit der „Fläming-Skate“ als Beispiele. Die Skater-Strecke im Süden Brandenburgs sei an den Wochenenden gar so stark befahren, dass bereits über Ausweichstrecken nachgedacht werde. Landrat Koch nannte einen weiteren Trumpf für den Fläming: „Wir sind die touristische Spitzenregion im Land Brandenburg.“ Den Spreewald habe man bereits eingeholt. Das Geheimnis: Hier arbeiteten die Kreise eng zusammen, sogar über die Landesgrenzen hinaus. Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2003 hatte die Reiseregion Fläming über eine Million Übernachtungen zu verzeichnen. Demnächst wollen Mittelmark, Teltow-Fläming und der Landkreis Anhalt-Zerbst (Sachsen-Anhalt) einen gemeinsamen Tourismus-Verein gründen, der seinen Sitz in Beelitz haben soll. Platzeck gestand auch Rückschläge bei der Regionalentwicklung ein, wie in Premnitz. Hier wartet man trotz guter Infrastruktur seit Jahren auf den Aufschwung. Mit gemischten Gefühlen blickt die Region auch auf das Hartz-IV-Gesetz, die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe. „Ab Januar stehen die Leute bei uns vor der Tür“, so Landrat Koch. Das erfordere eine enge Kooperation mit den Arbeitsämtern. Thomas Lähns

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false