zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Rückkehr der Beelitzer Mühle

Grundsteinlegung mit vielen Gästen / Ab Pfingsten wird hier wieder gemahlen

Beelitz - Die Beelitzer Mühle ist wieder da! Gestern wurden die ersten Bauteile vom Mühlenförderverein sowie Vertretern der Stadt und vielen Bürgern in Empfang genommen. Unmittelbar nach der Grundsteinlegung wurde bereits mit dem Aufbau des Bocks begonnen. Am Montag ist Start für das Aufstellen des Gebäudes selbst. Die Handwerker haben einen straffen Zeitplan: Das Richtfest ist am 21. April geplant, schon zu Pfingsten soll hier das erste Korn gemahlen werden.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte die Spezialfirma Zecher Mühlenbau die marode Holzkonstruktion an der Trebbiner Straße zerlegt und die noch verwendbaren Teile zur Restaurierung in ihre Werkshallen im holsteinischen Wittenburg gebracht. Der Wiederaufbau erfolgt nun 50 Meter neben dem ursprünglichen Standort, auf dem Grundstück des Fördervereins. Zusammen mit dem Spargelhof Schlunkendorf soll hier ein Projekt umgesetzt werden, das weit über die bloße Mühlen-Rekonstruktion hinausgeht.

Der „Mühlenhof Beelitz“ soll im nächsten Jahr an dieser Stelle seine Tore für Einwohner und Gäste öffnen. Geplant ist ein Gebäude für Verkauf und Bewirtung, hinter dem dann das Wahrzeichen auf seinem Hügel thront. Zwischen Spargelkauf und Mittagstisch können sich die Gäste dann im Mühlenmuseum über die 217-jährige Geschichte der Müllerei in Beelitz informieren und den Ausblick genießen.

„Die Bauanträge für das Haus liegen dem Kreis bereits vor“, so Spargelhof-Geschäftsführer Jürgen Hoffmann. Sein Betrieb und die Mühle – beide sollen sich gegenseitig beleben. Allein durch dieses gemeinsame Konzept sei die Rekonstruktion förderfähig geworden.

Bereits in diesem Jahr soll der Spargelverkauf in einem Zelt starten, wohlweislich noch während der Bauarbeiten. „Zaungäste sind herzlich willkommen“, so Karl Steffens, Sprecher des Fördervereins, denn schon die Bauphase sei interessant. Wenn sich dann am Pfingstmontag, der überdies auch noch deutschlandweiter Mühlentag ist, die Flügel in der Sonne drehen, wird auf dem Beelitzer Sander ein Volksfest steigen.

„Mühlenvater“ Karl Gedicke – er hatte die Rekonstruktion angeschoben und den Förderverein gegründet – musste gestern viele Hände schütteln. Sein Engagement wurde allseits hervorgehoben, auch vom Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin. „Hiermit wird ein Stück unserer Geschichte gesichert“, freute er sich und reservierte schon mal das erste Brot, das hier gebacken wird. Ortsbürgermeister Peter Koppenhagen sprach von einem Traum, der nun Realität werde – dank Gedicke und den Freiwilligen, die sich bald gefunden hatten.

Das Grundstück hatte die Stadt dem Verein überlassen. Die Rekonstruktion der Mühle habe bislang 300 000 Euro gekostet, bilanzierte Karl Steffens. 235 000 Euro kamen aus Fördermitteln. Der Rest wurde mit Sponsorengeldern zusammen getragen. Ein beachtlicher Betrag von 12 000 Euro kam allein aus kleineren Privatspenden der Beelitzer Bürger. Thomas Lähns

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false