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Verdacht auf Brandstiftung in Werder: Schwarzer Rauchpilz über der Insel

UDPATE. Feueralarm in der Inselstadt: In Werder/Havel brannten am Freitagmorgen Bungalows und eine Bootshalle nieder. Glück im Unglück: Verletzt wurde niemand.

Werder (Havel) - Verkohlte Wände und Balken, zerstörte Möbel, ein eingestürztes Dach und ein zusammengeschmolzenes Motorboot: Gestern Vormittag roch es in den Werderwiesen immer noch verkokelt. In der Nacht zum Freitag gegen 4 Uhr hatte ein Feuer einen Schaden im sechsstelligen Bereich angerichtet. Ein Holzbungalow am Rand der Gartenanlage wurde komplett zerstört. Auch das Nachbargrundstück, das vom Werderaner Ruderclub gepachtet ist, blieb nicht verschont: Ein Drittel einer Bootshalle wurde in Mitleidenschaft gezogen, das Dach stürzte auf ein Rudertrainigsbecken. Ein am Giebel der Bootshalle angebauter Geräteschuppen wurde dem Erdboden gleichgemacht. In dem Schuppen hatte der Verein die Regattaausrüstung verstaut: einen Schwimmsteg, ein motorisiertes Trainerboot, Tische, Stühle, eine Schubkarre, einen Grill.

Die Brandursache liegt noch im Dunkeln, ein Sachverständiger und ein Kriminaltechniker beschäftigten sich gestern Mittag intensiv mit den Überresten eines Kühlschranks, der im Bungalow gestanden hatte. Dessen Pächter Heinz Mucha kann sich derweil kaum vorstellen, dass das Feuer durch eines seiner Elektrogeräte ausgelöst wurde: „Wir wollten erst in den nächsten Tagen ein bisschen Zeit hier verbringen, weil meine Frau Urlaub hat.“ In den vergangenen Wochen sei man selten dagewesen, alle Stecker seien gezogen gewesen. Der Brandsachverständige wollte sich gestern noch nicht festlegen: Die Kripo ermittelt zum Verdacht der Brandstiftung, schließt aber einen technischen Defekt nicht aus.

Es sei auch möglich, dass der Brand zwischen den beiden Grundstücken ausgelöst worden ist, erklärte der Sachverständige. Dort standen Mülltonnen, die allerdings gerade geleert waren, wie Ruderclub-Vereinsvize Hans-Jörg Dahl auf PNN-Anfrage erklärte. Auch gebe es in diesem Bereich keine Elektroanschlüsse. Dahl ist froh, dass das Feuer nicht auf die Bootshalle übergegriffen hat: Die Ruderboote des Vereins blieben unversehrt. Dafür ist auch ein benachbarter Bungalowschuppen abgebrannt, zwei Nachbar-Bungalows wurden durch die Flammen etwas beschädigt.

Dass es nicht schlimmer kam, ist vor allem dem beherzten Einsatz der Feuerwehr zu verdanken. Die war laut Stadtwehrführer Lothar Boreck mit insgesamt 45 Kräften und neun Fahrzeugen aus der Stadt und den Ortsteilen im Einsatz. Den schwarzen Rauchpilz habe man am frühen Morgen schon von der Inselbrücke aus sehen können, erläuterte der Stadtwehrführer gestern Nachmittag. Als der erste Löschzug kurz nach der Alarmierung eingetroffen war, habe der Bungalow bereits vollständig gebrannt. „Da stand keine Wand mehr“, so Boreck. Kurzum wurden weitere Truppen hinzu beordert, sodass das Feuer gegen 6.30 Uhr vollständig gelöscht war und man den Einsatzort an die Polizei übergeben konnte. Für die Kameraden sei dies schon eine der größeren Herausforderungen im jährlichen Einsatzgeschehen gewesen. „Glücklicherweise wurde niemand verletzt“, so der Stadtwehrführer.

Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen: Wem in der Nacht zu gestern Fahrzeuge oder Personen im Bereich der Insel oder der Straße Unter den Linden aufgefallen sind, der soll sich bei der Polizeiwache in Werder unter (033 27) 48 30 melden.

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