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Potsdam-Mittelmark: Spaziergänge im „Vergessenen Garten“

Wildpark e.V. wirbt für die Natur in Potsdams Westen – jetzt mit eigener Broschüre

Wildpark e.V. wirbt für die Natur in Potsdams Westen – jetzt mit eigener Broschüre Schwielowsee · Geltow – Nur wenige Potsdamer und Geltower nutzen den Wildpark für regelmäßige Spaziergänge und Wanderungen. Viele wissen nicht einmal um das Kleinod im Westen der Landeshauptstadt. Wohl deshalb wird er auch als „Lennés vergessener Garten“ bezeichnet. Vor anderthalb Jahren haben sich Anwohner des Geltower Ortsteils Wildpark-West zusammengefunden, um den Park mehr in das öffentliche Interesse zu rücken und damit nicht zuletzt auch eine Straße durch den Forst im Zuge der Netzverknüpfung Potsdam zu verhindern. Unter der Federführung des Historikers Adolf Kaschube hat der Wildpark e.V. jetzt eine Broschüre veröffentlicht, die das 870 Hektar große Areal mit all seinen Sehenswürdigkeiten vorstellt und zu ausgedehnten Spaziergängen zwischen Großem Entenfängersee, Wildmeisterei und Bayerischem Haus einlädt. Neben detaillierten Beschreibungen zu den Bauwerken und zur Geschichte des Parks enthält das Büchlein auch eine Wanderkarte und Tour-Tipps. „Viele Spaziergänger bleiben an den Eingängen stehen und trauen sich nicht hinein“, sagt Peter Grethlein, im Verein zuständig für die Führungen. Diesen Berührungsängsten soll durch die vielseitigen Informationen Abhilfe geschaffen werden. Der Wildpark e.V. zählt mittlerweile über 200 Mitglieder und gibt sich äußerst aktiv, so werden zum Beispiel Konzerte und regelmäßige Führungen organisiert. Gemeinsam setzt man sich für den Garten ein und vermeldet bereits die ersten Erfolge: Demnächst sollen die beiden „liegenden Hirsche“ des Bildhauers Christian Daniel Rauch nach jahrelanger Odyssee wieder ihren Platz am nordöstlichen Eingang einnehmen (PNN berichteten). Die Erlöse aus dem Verkauf der Broschüre sollen hierfür eingesetzt werden. Erfreut geben sich die Park-Förderer auch über die abgeschlossenen Sanierungsarbeiten am Südtor, an der Wildmeisterei und dem Kaiserbahnhof. „Wir wollen den Park nicht nur erhalten, sondern auch aufwerten“, erläutert Autor Kaschube das gemeinsame Ziel. Auf lange Sicht solle Lennés Garten zu altem Glanze zurück finden, indem die Monokulturen im Wald wieder durch die damalige Vielfalt ersetzt werden. Unter König Friedrich Wilhelm IV wurden Alleen mit allen heimischen Arten angelegt. Viele der Bäume mussten nach dem Zweiten Weltkrieg als Brennholz gerodet werden. Der Anfang soll demnächst mit Schildern gemacht werden, welche auf die historischen Alleen hinweisen. Ein weiterer Wunsch des Wildpark e.V. ist eine Brücke über die Eisenbahntrasse, die sich durch den Wald zieht und ihn damit in zwei Hälften teilt. Wanderer müssen sich momentan für eine der beiden Seiten entscheiden, eine Querung gibt es bislang nicht. Die nächsten Veranstaltungen hat der Verein schon geplant: Am 9. Oktober findet ein „pro Wildpark Lauf“ statt. Über Strecken von fünf und zehn Kilometer können Jogger und „Nordic Walker“ den Park sportlich erkunden. Am 27. November soll dann die für dieses Jahr abschließende Erkundungstour unter der Führung von Peter Grethlein organisiert werden. Thomas Lähns Infos unter www.potsdam-wildpark.de

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