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Bombenfund in Stahnsdorf: Stahnsdorf wird zur Sperrzone

In Stahnsdorf wird am Dienstag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Mehrere Hundert Menschen sind davon betroffen. Der Verkehr wird weiträumig umgeleitet.

Stahnsdorf - Wegen der Entschärfung einer 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe müssen am Dienstag in Stahnsdorf mehrere Hundert Menschen ihre Häuser verlassen. Mitarbeiter der Firmen in den beiden Gewerbegebieten Techno- und Greenpark können nicht zur Arbeit gehen, Schüler des Kleinmachnower Hoffbauer-Campus nicht zum Unterricht. Halb Stahnsdorf wird zur Sperrzone, auch Teile der Nachbarkommunen sind betroffen. Ab Dienstag um 8 Uhr wird von der Teltower Isarstraße bis zur Biomalzfabrik sowie um die Gewerbegebiete in der Ruhlsdorfer Straße rot-weißes Flatterband gezogen, die Polizei wird Zufahrten sperren und den Verkehr weiträumig umleiten.

Die Nachricht von der Bombe hat am Montagnachmittag alle überrascht. Bei Routinearbeiten zur Bauvorbereitung war der Blindgänger nach Angaben von Sprengmeister Mike Schwitzke am Mittag auf einer Baufläche im Stahnsdorfer Gewerbegebiet Technopark gefunden worden. Auf der Fläche zwischen Selgros und dem Postverteilzentrum soll eine Lagerhalle entstehen. Der Bauherr hatte den Kampfmittelbeseitigungsdienst beauftragt, da die Fläche im „Bombenvermutungsgebiet“ liege, so Schwitzke. Die Arbeiten waren schon so gut wie abgeschlossen, als die Männer auf die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg stießen.

Entschärfung soll bis Mittag abgeschlossen sein

Schon am heutigen Montag wurde der Bereich um den Fundort im Umkreis von 100 Metern weiträumig abgesperrt, im Zwei-Mann-Schicht-Betrieb wird die Nacht hindurch bewacht. Sobald der Sperrkreis von der Gemeinde Stahnsdorf komplett eingerichtet ist, will Schwitzke mit der Entschärfung der Bombe, die auf dem Wiesengrundstück in 1,50 Meter Tiefe liegt, beginnen. Das soll in etwa gegen 11 Uhr so weit sein. Bei der Bombe handelt es sich dem Sprengmeister zufolge um eine englische Fliegerbombe, die hierzulande nur selten gefunden werde und die im Vergleich zu den sonst in der Region vorzufindenden Zündkörpern sowohl über einen Heck- als auch über einen Kopfschlagzünder verfüge. Wie der Sprengmeister den PNN erklärte, wolle er zunächst den Kopfzünder freilegen und ausbauen, sich dann an das Heckteil wagen. Im Anschluss werde er in einer Grube beide Zünder fachmännisch sprengen und die Baufläche beräumen. Dann könne die Gewerbefläche wie geplant bebaut werden. Läuft alles nach Plan, werde die Aktion bis zum Mittag abgeschlossen sein, sagt Schwitzke. Dann könne auch die weiträumige Sperrung wieder aufgehoben werden.

Für die Dauer der Sprengung werden die evakuierten Menschen in den beiden Turnhallen der Lindenhof- und Zille-Grundschule unterkommen. Auch die Bewohner der Übergangswohnheime müssen ihre Unterkünfte verlassen und werden dort eine vorübergehende Bleibe finden. Die Kita-Kinder der ebenfalls von der Evakuierung betroffenen Kita „Mäuseburg“ werden bei Bedarf in der Mensa der Lindenhof-Grundschule betreut, so Gemeindesprecher Stephan Reitzig.

Notrufnummer eingerichtet

Noch bis in die Nacht werden Mitarbeiter der Stahnsdorfer Gemeindeverwaltung damit beschäftigt sein, Betroffene zu informieren, Klinken zu putzen und die bevorstehende Aktion des Kampfmittelräumdienstes zu organisieren. Handzettel wurden verteilt, die Verkehrsbetriebe, Firmen in den Gewerbegebieten und nicht zuletzt die Presse informiert. Es sei dennoch nicht auszuschließen, dass die Sperrung den einen oder anderen unvorbereitet trifft, so Reitzig. Für diese Fälle habe die Gemeinde eine Notfall-Nummer eingerichtet, an die sich Betroffene sowie Rat- und Hilfesuchende wenden können. Mindestens bis zur Auflösung der Sperrung ist die Verwaltung unter der Rufnummer (03329) 646 103 zu erreichen.

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