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Potsdam-Mittelmark: Vorfreude aufs Stangengemüse

Spargelhof Klaistow rüstet sich für die Saison – landwirtschaftlich und touristisch

Spargelhof Klaistow rüstet sich für die Saison – landwirtschaftlich und touristisch Beelitz · Klaistow - Mehr Sonnenschein hätten sich die Besucher des Spargelhofes Klaistow am Wochenende kaum wünschen können: In Scharen strömten die Menschen aufs Land, um beim Frühlingsfest den ersten richtig warmen Sonntag des Jahres zu genießen. Radfahrer unterbrachen ihre Touren um sich zu erfrischen, Kinder quietschten vergnügt auf dem Spielgelände und so mancher nutzte die Gelegenheit, sich in der Marktscheune mit Erzeugnissen aus der Region zu versorgen. Das Treiben bei „Buschmann und Winkelmann“ am Sonntag wurde so zu einem Vorgeschmack auf die bevorstehende Spargelsaison, denn in zwei Wochen wird sich hier wieder alles um das Stangengemüse drehen. Dann rechnet Mitinhaberin Antje Winkelmann erfahrungsgemäß mit bis zu 10000 Gästen pro Wochenende. Doch es ist nicht nur der Spargel, der all die Berliner, Potsdamer und Werderaner, ja sogar Leute von jenseits der Landesgrenzen nach Klaistow lockt. Das Konzept eines Erlebnishofes wird hier seit mehreren Jahren erfolgreich umgesetzt. Seit 2004 ist der Hof das ganze Jahr über geöffnet und wird auch im Umland immer beliebter. „Viele kommen mit ihrem Besuch hierher“, berichtet die Chefin. Die Attraktionen reichen auch in dieser Saison wieder vom Naturlehrpfad über Wildgehege bis hin zu Restaurant und Café – auf der Speisekarte stehen heimische Gerichte, Speisekammer sind die Plantagen und Felder der Mittelmark. Der Veranstaltungskalender hält an jedem Wochenende etwas Besonderes bereit, regelmäßige Live-Auftritte verschiedener Bands. Die Nachfrage ist bei den Städtern so groß, dass Shuttlebusse sogar aus Berlin drei Mal pro Woche den Spargelhof ansteuern. Im September soll auf einem der Äcker ein Maislabyrinth entstehen. Die Entscheidung, hier über das ganze Jahr Gäste zu betreuen, hat nicht nur touristische Vorteile für die Region: Mittlerweile arbeiten hier knapp 70 Leute fest, vom Koch bis zum Förster. Die Landwirtschaft spiele aber nach wie vor die Hauptrolle auf dem Hof in Klaistow: Auf 350 Hektar wird Spargel angebaut, auf 30 Hektar Erdbeeren und auf jeweils zehn Hektar Heidelbeeren und Kürbisse. Letztere haben sich im vergangenen Jahr als echter Schlager entpuppt, denn neben dem Gemüse an sich gab es auch ein Kürbisfest. So findet das touristische Konzept auch hier wieder seinen Eingang. Am 21. April wird die Spargelsaison in Klaistow eröffnet und damit der Startschuss für die ganze Region gegeben. Bis zu 1000 Saisonkräfte werden dann allein auf den Feldern von Buschmann und Winkelmann mit Korb und Spargelstecher unterwegs sein. Fünf Hektar wurden mit so genannten Tunnelfolien überzogen, damit das Gemüse schneller wächst. „Stellenweise guckt der Spargel schon zehn Zentimeter heraus“, berichtet Antje Winkelmann. Der Gesamtertrag einer Saison liege bei 2000 Tonnen, von denen ein Großteil vor Ort verkauft wird. Immer wieder würden Gäste Vorschläge machen, was sie sich noch wünschten. So sei bereits die Bitte geäußert worden, die ARD-Musikantenscheune hierher zu holen. „Wir beschäftigen uns intensiv mit Anregungen und Kritik“, sagt Antje Winkelmann. Manchmal gingen die Erweiterungen jedoch sehr schnell, zumindest in diesem Jahr wolle man sich Zeit nehmen, die bereits bestehenden Attraktionen und Programmpunkte zu festigen. Thomas Lähns

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