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© Foto: imago images/MIS

Sender-Roulette: Das Spiel mit der Fernbedienung

Bestimmte TV-Programme mit über­geord­netem Inter­esse wie ARD, ZDF oder RTL sollen laut Vorgabe der Medi­enpo­litik in Programm­listen ganz vorn auftau­chen. Halten sich die Betreiber daran?

Eine Kolumne von Markus Ehrenberg

An dieser Stelle mal was ganz Praktisches, nämlich die Frage: Welche TV-Sender stehen auf Ihrer Fernbedienung oben? Das Erste, ZDF oder gar Arte? Bestimmte Fernsehprogramme mit über­geord­netem Inter­esse wie ARD, ZDF oder RTL sollen laut Vorgabe der Medi­enpo­litik in Programm­listen bei Platt­form­betrei­bern oder Sender­listen in Set-Top-Boxen ganz vorn auftau­chen.

Rund­funk- und Tele­medi­enan­gebote müssen, so diese Idealvorstellung, Nutzern einen gesell­schaft­lichen Mehr­wert bieten. Die bekann­testen öffent­lich-recht­lichen und privaten Sender sollten einfach und schnell am PC, auf dem Smart­phone, Benut­zer­ober­flä­chen von Smart-TVs oder Set-Top-Boxen zu finden sein.

Das erinnert ein bisschen an goldene Zeiten des linearen Fernsehens, als sich alle um 20 Uhr bei der „Tagesschau“ vorm Fernseher versammelten. Wunsch der Medi­enwächter ist es jedenfalls, dass die Sender-Reihen­folge zum Beispiel mit ARD, ZDF, RTL, Sat.1, ProSieben und Vox beginnt, gefolgt von dem aufs jewei­lige Bundes­land zuge­schnit­tenen Dritten Programm.

Gesell­schaft­licher Mehr­wert vor Nischeninteressen

Es sollten Nach­rich­ten­sender folgen, dann Spartenkanäle der öffent­lich-recht­lichen Sender, private Programme aus der „zweiten Reihe“ sowie inter­natio­nale Ange­bote. Doch halten sich die Betreiber tatsäch­lich daran? Das Portal teltarif.de hat einen Test gemacht.

Das Ergebnis: Einige Platt­form­betreiber kommen den Richt­linien der Medi­enpo­litik nahe, vor allem bei den Online-Anbie­tern Zattoo und waipu.tv ist aber Luft nach oben. Da muss man Favoriten fleißig sortieren. Warum diese Hinweise? Weil Vodafone seit Monaten in den jeweiligen Regionen dabei ist, Frequenzen umzubelegen.

Die einen hatten’s schon, andere sind gerade dran (in Potsdam zum Beispiel). Meistens läuft das über Nacht automatisch. Nicht wundern also, wenn eines Morgens die gute alte ARD nicht mehr dort zu finden ist, wo sie war. Und das zum Anlass nehmen, seine Favoritenliste nach Gusto neu anzulegen. Egal, was Medienwächter sagen.

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