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Gala nach 30 Jahren in der ARD: Maren Kroymann.

© Radio Bremen/Norman Keutgen/Radio Bremen/Norman Keutgen

Show mit Maren Kroymann: Ist die noch gut, oder kann die weg?

In einer nicht ganz ernst gemeinten ARD-Show hinterfragt Maren Kroymann Jugendkult, Schönheitswahn, queere Vorbilder und Altersdiskriminierung.

Das hatte sich Maren Kroymann anders vorgestellt. Seit 30 Jahren ist die Sängerin, Schauspielerin und Kabarettistin für die ARD im Einsatz, da war die Zeit endlich mal reif für eine große Show zu Ehren der 74-Jährigen: „Kroymann – Ist die noch gut?“ (ARD, 4.1., 23.45 Uhr). Dumm nur, wenn die Künstlerin erst einmal vor verschlossenen Hintertüren des Kölner TV-Studios steht und sie keiner erkennt, weil sich alle mehr für die deutlich jüngere Hazel Brugger im Studio nebenan interessieren.

Statt großer Show sehen wir hinter die Kulissen. In einer Art TV-Mockumentary schlägt sich die Kroymann in den nächsten 30 Minuten backstage durch einen Dschungel an Hindernissen und Herausforderungen, wird dabei konfrontiert mit den Themen Jugendkult im Fernsehen, Schönheitswahn, queere Vorbilder und Altersdiskriminierung.

Warum darf man eigentlich die Falten nicht sehen?

Ulrike (Juliane Köhler), Agentin von „Maren“ in der ARD-Show.

Immer mit dieser Frage im Nacken: Darf und kann sich eine 74-Jährige überhaupt noch vor die Kameras trauen? Ist es mit Rollen und Angeboten für die Schauspielerinnen „W50+“ im Fernsehen schwieriger als auf dem Berliner Wohnungsmarkt?

Bin ich noch gut? Maren Kroymann ist verwirrt. Antworten und Anregungen liefern Meret Becker, Palina Rojinski, Michaela May, Annette Frier, Tanja Schumann und Gesine Cukrowski, alles bekannte Gesichter, die Kroymanns vermeintliches Alters-Schicksal teilen. Dazu Katrin Bauerfeind, die der Jubilarin einen Social-Media-Kurs empfiehlt. Die 74 als Problem – nicht nur Marens Agentin Ulrike (Juliane Köhler) fragt: „Warum darf man eigentlich die Falten nicht sehen?“

Na klar darf man das, und Maren Kroymann gibt, mitunter herrlich feinsinnig auch mit ihrem Image als queere Ikone spielend, die Antwort mit der darauffolgenden Show „In my sixties – Maren Kroymann mit Band“ . Singend, tanzend, auch als Vorbild. Die ist noch gut, nicht nur in Köln. Sehr gut sogar.

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