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Jonas Wind erzielt das Tor des Tages für Wolfsburg, Bochums Torwart Manuel Riemann ist machtlos.

© Imago/regios24

Update

1:0-Sieg gegen Bochum: Wolfsburg gewinnt Schüsselspiel um den Klassenerhalt

Beide stecken in einer Krise. Beide haben im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga den FSV Mainz im Nacken. Entsprechend wichtig ist der Wolfsburger Sieg gegen Bochum.

Von Sebastian Stiekel, dpa

Die Abstiegsangst beim VfL Wolfsburg ist erst einmal gebannt. Der Volkswagen-Club gewann am Samstag das Krisenduell mit dem VfL Bochum in der Fußball-Bundesliga 1:0 (1:0). Statt der „Wölfe“ können nun die seit acht Spielen sieglosen Bochumer am Sonntag vom Tabellen-16. FSV Mainz 05 auf den Relegationsplatz verdrängt werden. Ein schwaches Spiel vor 26.327 Zuschauern entschied Jonas Wind mit seinem ersten Liga-Tor seit fünf Monaten (43. Minute).

Für die Wolfsburger war es der erste Heimsieg seit dem 25. November und auch das erste Heimspiel nach der überraschenden Trennung von Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer. Wegen seines bevorstehenden Wechsels zu RB Leipzig ist der 39-Jährige für einige Anhänger vom Vereinsidol zum Verräter geworden, was die ohne schlechte Stimmung rund um den Club noch weiter belastet. In der Volkswagen Arena führte das am Samstag zu einer sehr ambivalenten Atmosphäre.

Auf der einen Seite rollten die Fans Protest-Plakate mit Aufschriften wie „Spielball des Konzerns“, „Seelenloser Plastikclub“ und „Fanfremde Geschäftsführung“ aus. Auf der anderen Seite unterstützten sie die angeschlagene Mannschaft lautstark. Unter anderem der Wolfsburger Oberbürgermeister Dennis Weilmann hatte dazu in den vergangenen Tagen aufgerufen.

Bochum jubelte über ein vermeintliches Tor und kassierte kurz darauf das 0:1

Lange Zeit schien dieser Support aber auch nichts zu helfen, denn die Bochumer waren dem 1:0 in der ersten Halbzeit eigentlich näher als der grün-weiße VfL. Patrick Osterhage vergab in der 28. Minute eine gute Konterchance. Takuma Asano tauchte kurz darauf nach einem Freistoß ganz allein vor dem Wolfsburger Torwart Pavao Pervan auf (32.).

Besonders bitter für die Bochumer war, dass ein eigener Treffer von Osterhage zunächst nach dem Einsatz des Videobeweises wieder aberkannt wurde (40.), während die „Wölfe“ nur drei Minuten später ihre erste klare Torchance zur Führung nutzten. Dabei hatten gleich drei Bochumer die Gelegenheit, die Situation vor Winds Linksschuss zu entschärfen. Für den besten Wolfsburger Torschützen war es der zehnte Saisontreffer. Der Däne hatte bei den beiden Niederlagen gegen Mönchengladbach und Leipzig sogar nur auf der Bank gesessen.

Die Moral ist intakt. Uns ist bewusst, dass wir ganz unten drinstehen.

Bochums Trainer Heiko Butscher nach dem Spiel

Die Aufstellungen von Ralph Hasenhüttl sind ähnlich schwer vorauszusagen wie die teils wilden Rotationen seines Vorgängers Niko Kovac. Gegen Bochum blieben mit Lovro Majer, Joakim Maehle und Mattias Svanberg die drei teuersten Einkäufe der vergangenen zwei Jahre draußen.

Stabilität und eine passende Spielidee hat aber auch Hasenhüttl dieser Mannschaft noch nicht vermitteln können. Der glückliche Führungstreffer gab den Niedersachsen keinerlei Sicherheit und Überzeugung. Bochum dominierte die zweite Halbzeit, wurde dabei aber nur nach Freistößen und Eckbällen halbwegs gefährlich.

„Es ist gerade schwierig. Wir haben nicht das Spielglück auf unserer Seite. Aber das Heimspiel gegen Hoffenheim kommt jetzt vielleicht ganz gelegen. Gegen die sahen wir immer gut aus“, sagte Mittelfeldspieler Patrick Osterhage. „Ich glaube, dass wir in keinem Spiel unterlegen sind. Es geht immer um Kleinigkeiten. Wir brauchen uns vor keinem Gegner zu verstecken. Ich bin davon überzeugt, dass wir in den letzten vier Spielen in jedem Spiel punkten können.“ Auch Heiko Butscher meinte nach seinem zweiten Spiel als Interimscoach des VfL: „Die Moral ist intakt. Uns ist bewusst, dass wir ganz unten drinstehen.“

Für die passiven und nur noch auf Konter lauernden Wolfsburger verstolperte der eingewechselte Kevin Behrens den aussichtsreichsten Gegenstoß geradezu kläglich (67.). Auch Jakub Kaminski vergab das mögliche 2:0 (86.).

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