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Bayern-Kapitän Philipp Lahm gelang gegen Werder Bremen ein Doppelpack.

© rtr

6:0 gegen Werder Bremen: FC Bayern München feiert Kantersieg - Lahm und Götze treffen doppelt

Der FC Bayern München hat gegen das Bundesliga-Schlusslicht Werder Bremen leichtes Spiel und gewinnt locker mit 6:0. Philipp Lahm und Mario Götze treffen jeweils doppelt.

Robin Dutt war fast schon weg. Kurz vor dem Ausgang kehrte er aber um und kam noch einmal zurück, so wie er es zuvor versprochen hatte. Der Trainer von Werder Bremen kniff nicht, er wirkte auch nicht besonders gefrustet oder gar niedergeschlagen angesichts der Leistung seiner Mannschaft bei der 0:6-Niederlage beim FC Bayern München. „Wir haben es letztes Jahr gedreht und werden es auch dieses Jahr drehen“, gab sich Dutt kämpferisch. Um seinen Job muss er laut Thomas Eichin nicht fürchten. „Ich beobachte das sehr genau und bewerte das rational. Das hatte nichts mit dem Trainer zu tun, sondern mit unglaublich großer Angst und Respekt“, sagte Werders Manager. „Wie der Hase vor der Schlange“ sei die Mannschaft am Samstag beim im Bundesliga-Spiel beim Rekordmeister aufgetreten. Die nach acht Bundesliga-Spieltagen noch immer sieglosen Hanseaten schossen in der sehr einseitigen Partie nicht einmal aufs Tor, und das, findet Dutt, habe nichts mit der Klasse des FC Bayern München zu tun, sondern „wir waren einfach sehr schlecht.“

Man dürfe sich nicht darauf verlassen, hatte Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer traditionell gemahnt, dass der Gegner im Moment „ein bisschen angeschlagen ist“. Allerdings konnten sich die Münchner wieder darauf verlassen, dass auch diese Mannschaft versuchen würde, mit einer kompakten Abwehr Schlimmeres zu verhindern. Knapp 20 Minuten ging das Konzept von Dutt auf, die Defensive von Werder Bremen verteidigte konsequent und störte früh, schon in der gegnerischen Hälfte liefen sie die Bayern an, weshalb zunächst nicht viel Unterhaltendes passierte. Der erste Griff von  Schiedsrichter Bastian Dankert zur Spraydose sorgte deshalb für die bis dahin schönste Abwechslung und mit Applaus bedacht (19.).

Nach dem 1:0 von Philipp Lahm gelang dem FC Bayern München immer häufiger sehenswerte  Ballstafetten

Die Fans in der wieder einmal mit 71.000 Zuschauern ausverkauften Münchner Arena konnten dann gleich im Beifall-Modus bleiben, denn nur eine Minute später erzielte Philipp Lahm das 1:0 für den FC Bayern. Damit war der Bann gebrochen. Den Münchnern gelangen immer häufiger sehenswerte  Ballstafetten. Beim vorentscheidenden 2:0 bekamen die Hanseaten eine kleine Lehrstunde in punkto hoher Freistoßkunst. Nachdem Alaba und Müller am Ball vorbeigelaufen waren, verzögerte Xabi Alonso einen Moment – und schoss dann den Ball unter der hochspringenden Mauer durch in die linke Torecke (27.).

Die Bayern hatten nun endgültig leichtes Spiel mit den fast körperlos agierenden Bremern - und nutzten dies zu einer komfortablen Halbzeitführung. Zunächst verwandelte Müller einen von Sebastian Prödl an ihm verschuldeten Foulelfmeter zum 3:0 (43.), und Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erhöhte der bis dahin glücklose Mario Götze mit einem wunderbaren Drehschuss auf 4:0. Nach der Pause schien für die Bayern bereits die Vorbereitung auf das Champions-League-Spiel am Dienstag beim AS Rom zu beginnen. Die Angriffe wurden nicht mehr mit letzter Konsequenz zu Ende gespielt, wofür Trainer Pep Guardiola sogar Verständnis zu haben schien. Auch er hatte da wohl schon die Reise nach Italien im Kopf.

Nach der Ribery-Rückkehr fand der FC Bayern München wieder Gefallen am Toreschießen

Auf Rat des Mannschaftsarztes schonte Guardiola den leicht angeschlagenen Alaba in der zweiten Hälfte und beendete zudem für Robben sowie Alonso den Arbeitstag frühzeitig. Dafür kehrte Franck Ribery nach seinen Patellasehnenbeschwerden zurück. Der Franzose sprühte vor Spielfreude und steckte damit seine Kollegen womöglich ein wenig an, denn in der Schlussphase fanden die Bayern wieder Gefallen am Toreschießen. Lahm (79.) und Götze (86.) sorgten mit ihren jeweils zweiten Treffern für den höchsten Saisonsieg der Münchner. „Okay, drei Punkte, jetzt heißt es fokussieren auf die Champions League“, lautete das Resümee von Guardiola. Bremen hat bis Freitag Zeit, die Klatsche zu verarbeiten. Gegen den 1. FC Köln, sagt Eichin, „gibt es keine Ausreden.“

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