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Erzielte den Siegtreffer gegen Nürnberg: Mads Christensen

© Kitty Kleist-Heinrich

Update

6:5-Sieg in Nürnberg: Eisbären siegen kurz vor Schluss

Am Dienstag werden die NHL-Stürmer Giroux und Briere in Berlin erwartet. Die Eisbären Berlin kommen in Nürnberg aber auch ohne ihre neuen Topstars nach einem 2:4-Rückstand zurück und erzielen 36 Sekunden vor Schluss das Siegtor zum 6:5.

In Deutschland, das wissen Nordamerikaner, lebt es sich fast so schön wie in der Heimat. Und wenn dann der europäische Arbeitgeber auch noch aus den USA kommt, so wie bei den Berliner Eisbären Mäzen Philip Anschutz, dann kann es ja keinen besseren Ort für einen Ferienjob geben – für einen unfreiwilligen Ferienjob: Weil die National Hockey-League (NHL) wegen des Arbeitskampfes zwischen Klubeignern und Spielern zurzeit brach liegt, schauen sich immer mehr Profis aus der weltbesten Eishockeyliga in Europa um und zwei der Besten sollen nun für die Eisbären spielen: Daniel Briere und Claude Giroux, Stars der Philadelphia Flyers.

Noch ohne die Verstärkung scheinen die Eisbären aber schon auf Kurs zu kommen. Am Freitag gewannen sie bei den Nürnberg Ice Tigers 6:5 (1:1, 3:3, 2:1). In einem lange ausgeglichenem und turbulenten Spiel traf Mads Christensen mit seinem zweiten Tor 36 Sekunden vor der Schlusssirene für die Berliner zum Sieg. Matt Foy, Frank Hördler, Travis und Tyson Mulock schossen die übrigen Berliner Treffer.

Die Eisbären spielten zwar so, als ob sie keine Hilfe mehr brauchen – doch trotzdem: Der Deal der Eisbären mit Giroux und Briere ist ein Erdrutsch für die Deutsche Eishockey–Liga (DEL), in der noch nie Angreifer von der Klasse der beiden Kanadier gespielt haben. Eisbären-Trainer Don Jackson sagte gestern nach dem Spiel in Nürnberg: „Die beiden Spieler bringen neues Leben in unsere Mannschaft, das wird sehr interessant.“

Der 24-jährige gelernte Außenstürmer Giroux war in der vergangenen Saison drittbester Scorer der NHL. Center Briere, der heute 35 Jahre alt wird, wurde 2004 Weltmeister mit Kanada. Allein die Versicherung für die beiden Millionenverdiener dürfte die Eisbären ein Vermögen kosten. Die Verträge sollen bis Saisonende gelten – wenn in der NHL nicht gespielt wird. Am Freitagabend warteten die Berliner allerdings noch auf die Unterschriften unter die Verträge, Manager Peter John Lee war nicht mit nach Nürnberg gereist, um sich um die Formalitäten zu kümmern.

Am Dienstag werden die beiden Stürmer in Berlin erwartet. Am Donnerstag hatte sich Pat Brisson, Agent der beiden Kanadier, mit den Eisbären geeinigt. Damit sind schon sieben Profis der Flyers in Europa, drei davon in Deutschland. Wayne Simmonds spielt schon beim Zweitligisten ETC Crimmitschau, hat aber längst nicht die Klasse der neuen Berliner Profis. Giroux hat erst kürzlich gesagt: „Es ist frustrierend zu sehen, dass unsere Jungs in Europa viel spielen und in Form bleiben. Also muss ich unbedingt irgendwo hingehen und spielen.“

Giroux ist nach Berlin gegangen und es sieht so aus, als könne er lange bleiben: In der NHL wurden alle Spiele bis zum 24. Oktober abgesagt. Bei einem Treffen zwischen den Parteien kam es erneut zu keiner Einigung bezüglich der Spielergehälter. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in der NHL – so wie 2004/2005 – die ganze Saison ausfällt. Die Eisbären könnten in diesem Falle zum nächsten Auswärtsspiel in Nürnberg wieder mit guten Chancen antreten. Am 5. Januar empfangen die Ice Tigers die Berliner im Frankenstadion. Für das Spiel unter freiem Himmel sind schon 30 000 Karten verkauft worden.

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