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Die Mannschaft lässt sich von ihren Berliner Fans feiern.

© dpa

Sieg gegen Frankfurt: Alba Berlin spielt sich ins Finale

Der Glaube ist zurück: Alba Berlin siegt im fünften Halbfinale 87:68 gegen die Skyliners Frankfurt und will jetzt im Endspiel gegen Bamberg den Titel holen.

Die Tür der Umkleidekabine von Alba Berlin fiel zu, zweimal drehte jemand den Schlüssel von innen herum. Kein Jubel drang heraus, nur Stille. Den Berliner Basketballern war gerade ein nicht unwichtiger Erfolg gelungen, doch so richtig feiern wollte kein Berliner Spieler. Denn sie haben noch etwas vor, am Sonntag in Bamberg beginnt das Finale um die Deutsche Basketball-Meisterschaft. Erstmals seit 2008 wieder mit Alba Berlin. „Wir glauben, dass wir Bamberg schlagen können“, sagte Bryce Taylor, „wir glauben an uns.“

Das haben die 6001 Zuschauer in der Frankfurter Ballsporthalle beim 87:68 (45:36) über die Skyliners aus Frankfurt eindrucksvoll gesehen. „Wir hatten die größere Energie und den größeren Willen“, sagte Albas Trainer Muli Katzurin. Mit 3:2 nach Siegen haben die Berliner die Halbfinalserie gegen Frankfurt gewonnen, auch im fünften Spiel hat zum fünften Mal das Auswärtsteam gewonnen, zum ersten Mal in der Liga-Geschichte. Yassin Idbihi (16 Punkte)und Derrick Allen (15 Punkte) waren unter dem Korb die besten Werfer in einer ausgeglichen Berliner Mannschaft, in der auch Sven Schultze (9 Punkte) in der zweiten Halbzeit seinen großen Auftritt hatte. Frankfurts Spielmacher DaShaun Wood kam nur auf neun Punkte und immerhin sieben Assists. Dabei hatte er sich noch vor dem Sprungball an den Korb der Berliner gehängt und wild in das Frankfurter Publikum geschrien. Doch wichtiger als am Korb zu hängen, ist, wer punktet. Und das waren die Berliner.

Ganz offenkundig wollten die Berliner das schlechte Anfangsviertel vom vergangenen Sonntag vergessen machen, als sie das erste Viertel (5:24) verschliefen und diesen Rückstand nie mehr aufholen konnten. Diesmal ging das Team von Muli Katzurin auch in der Defensive viel intensiver zu Werke. Am Anfang des zweiten Viertels führten die Berliner nach einem Dreipunktewurf von Julius Jenkins mit 18 Punkten, die rund 200 mitgereisten Berliner Fans trauten ihren Augen nicht. Zumal die Frankfurter nervös wirkten. Würden die Berliner diesmal ein Halbfinalspiel ohne ein ausgeprägtes Tief überstehen?

Natürlich nicht. Zum Ende des ersten Viertels leistete sich Alba einen 1:11-Lauf, die Frankfurter waren wieder bis auf sieben Punkte herangekommen und zurück im Spiel.

Mit „Highway to hell“ begrüßte der Hallen-DJ beide Teams zu Beginn der zweiten Halbzeit (45:36), er wusste noch nicht, dass es die Frankfurter Team sein würden, die er damit in die Hölle namens Saisonschluss schickt. Beide Mannschaften konnten leichte Körbe nicht verwandeln. Nach einem unberechtigten dritten Foul gegen Allen, den bis dahin besten Berliner, kam Frankfurt nach einem Dreier von Quantez Robertson auf vier Punkte heran: 50:46. Zwar konnten Allen und Idbihi fünf Punkte in Folge erzielen, doch dann leistete sich Allen sein viertes Foul, musste auf die Bank, für ihn kam Schultze erstmals aufs Feld – und warf seine Berliner mit seiner ersten Ballberührung per Dreier wieder deutlich nach vorne: 58:46. Doch das war noch nicht alles vom deutschen Nationalspieler, der bei Alba zuletzt nur noch eine Statistenrolle hatte. Mit zwei weiteren Dreiern brachte der 33-Jährige Alba zu Beginn des vierten Viertels noch weiter in Front: 68:50. Die Berliner bekamen langsam eine Ahnung vom Finaleinzug.

Doch kann man sich wirklich sicher sein bei den wankelmütigen Auftritten Albas in dieser Saison? Trainer Katzurin war es nicht und nahm eine Auszeit. Anschließend erhöhte Alba mit einem 9:0-Lauf erneut. Yassin Idbihi riss an der Mittellinie fünf Spielminuten vor dem Ende beide Fäuste in die Höhe. 26 Punkte Vorsprung, das reichte fürs Finale. Bei Frankfurt durfte der ehemalige Nationalspieler Pascal Roller im letzten Spiel seiner Karriere die letzten Sekunden noch einmal auf dem Spielfeld stehen – und musste mit Tränen in den Augen den Berlinern beim Jubeln zusehen.

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