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Sport: Basketball-EM: Kommentar: Die Klasse von 2001

Auch das Lied von den zwölf Riesen, das zum 67. Mal in der Lautstärke eines startenden Flugzeuges durch die Abdi-Ipekci-Halle in Istanbul schallte, half der Türkei am Ende nichts.

Auch das Lied von den zwölf Riesen, das zum 67. Mal in der Lautstärke eines startenden Flugzeuges durch die Abdi-Ipekci-Halle in Istanbul schallte, half der Türkei am Ende nichts. Jugoslawien gewann von den Pfiffen der 10 500 türkischen Fans begleitet das Finale der Basketball-Europameisterschaft. Damit fand das zehntägige Turnier den richtigen Sieger. In nur sechs Wochen ist es Trainer Svetislav Pesic gelungen, aus Weltklasse-Basketballern, die in ihren Vereinen jeweils Führungsspieler sind, eine selbstlose Einheit zu formen. Doch dies war nicht nur die Europameisterschaft Jugoslawiens.

Es war das Turnier der jungen, erfolgshungrigen NBA-Spieler aus Europa. Wie Dirk Nowitzki es ist. Der 23-Jährige dominierte die Spiele der deutschen Mannschaft nach Belieben und erzielte in sieben Spielen insgesamt 200 Punkte. Trotz einer harten NBA-Saison machte es dem Power Forward der Dallas Mavericks großen Spaß, für Deutschland Basketball zu spielen. Mehr noch, trotz der frustrierenden Halbfinalniederlage gegen die Türkei zeigte Nowitzki im Spiel um Platz drei die professionellste Einstellung. Sein Versuch scheiterte jedoch, die Partie im Alleingang zu gewinnen. Auch andere Nationen besitzen ihre Nowitzkis. Bei den Spaniern ist das Pau Gasol, der im Sommer von den Memphis Grizzlies als Nummer drei für die NBA gedraftet wurde. So früh hat noch nie ein Verein der nordamerikanische Basketball-Profiliga bei der alljährlichen Talentbörse einen Europäer verpflichtet. Nowitzki wurde 1998 als Nummer acht gedraftet. Gasol, der gegen Deutschland 31 Punkte erzielte, zählt erst 21 Jahre. Ein Jahr jünger ist der Russe Andrej Kirilenko, der in der kommenden Saison für Utah Jazz spielen wird. Und auch der Türke Hidayet Türkoglu, der Matchwinner im Halbfinale gegen Deutschland, zählt zu den spektakulären europäischen Exporten. Seit einer Saison spielt der 22-jährige ehemalige Jugoslawe für die Sacramento Kings. Dort ist der Jugoslawe Predrag Stojakovic mit 14,3 Punkten im Schnitt längst eine feste Größe. Schon jetzt können sich die Amerikaner freuen, wenn im November die neue NBA-Saison startet. Auf Europas Abschlussklasse von 2001.

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