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Bald trägt sie einen neuen Namen. Die Meisterschale.

© dpa/Matthias Balk

Bayer erlöst Bayern: Endlich ein frischer Meister

Der Wechsel an der Spitze kann der höchsten Fußballklasse nur guttun. Selbst dem FC Bayern.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Am Sonntag wird Bayer Leverkusen deutscher Fußballmeister. Alles andere wäre eine Überraschung. Eine Niederlage am 29. Spieltag der Bundesliga gegen Werder Bremen wäre die erste Niederlage des Teams von Xabi Alonso in der laufenden Saison. Dass zu dieser Phase allerdings die Meisterschaft schon entschieden wird, wäre vor dieser Spielzeit keine überraschende Aussage gewesen. Den Bayern hätte man das schon mal zugetraut, dass sie zu ihrem zwölften Titel in Serie durchrauschen. Aber Bayer? Geschenkt!

Bayer hätte es wohl auch geschafft, sich früh in eine so gute Ausgangsposition für den finalen Schritt zum Titelgewinn zu kommen, wenn Bayern besser gespielt hätte. Seit 42 Pflichtspielen ist Leverkusen mittlerweile ungeschlagen, gegen Bremen können sie den Rekord von Juventus Turin einstellen: Die Italiener blieben zwischen 2011 und 2012 gleich 43 Mal in Serie unbesiegt.

Und Bayer ist nach der Meisterfeier (wo immer sie die auch feiern werden im schönen Leverkusen) noch nicht durch. Die Aktien auf die erfolgreichste Saison aller Zeiten bei Bayer mit drei Titeln sind groß, dem Pokal sollten sie gegen den abstiegsgefährdeten Zweitligisten Kaiserslauterin im Vorbeigehen in Berlin abholen und dann wäre noch die Möglichkeit, um in der Europa League zuzuschlagen. Und das alles in dem Jahr, in dem der namensgebende Bayer-Konzern auf dem Aktienmarkt härter zu kämpfen hat denn je.

Das ist aber nur eine absurde Geschichte am Rande: Am Sonntag, so dann der Titelgewinn perfekt ist, werden wir aufzählen, was Bayer auf dem Rasen so auf Kurs gebracht hat. Mit der offensiven Spielweise unter Alonso hat das vom Kader breit aufgestellte Bayer-Team eine beeindruckende Vielseitigkeit und Effektivität bekommen.

In jedem Fall wird es ein Titelgewinn, über den sich die ganze Szene freuen kann: Bayer wird die Bundesliga von ihrer Langweile an der Spitze befreien. Das ist selbst für Bayern gut, denn die haben nun erstmal seit einem Jahrzehnt die Chance, sich in der kommenden Saison in der Liga zu verbessern.

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