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Franck Ribery schob den Ball nach einem Querpass von Javi Martinez ins leere Tor zur 1:0-Führung.

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Update

Bayern - Frankfurt 2:0: Bayern siegt im Spitzenspiel

Bayern München gewinnt das Spitzenspiel gegen den Tabellendritten Eintracht Frankfurt mit 2:0 durch Tore von Franck Ribery und David Alaba. Doch der Aufsteiger hielt gut mit und machte die Ankündigung von Trainer Armin Veh wahr.

Bei Armin Veh waren keine roten Flecken zu sehen, keine Pusteln; erhöhter Schweißfluss ließ sich ebenso wenig festzustellen wie verstärkter Juckreiz. Der Trainer von Eintracht Frankfurt machte im Gegenteil lange Zeit einen sehr entspannten Eindruck, stand meist mit verschränkten Armen an der Seitenlinie. Vielleicht hat Veh zwischenzeitlich gedacht, er hätte seine Allergie gegen das Stadion des FC Bayern München endlich überwunden. In der Arena hat er noch nie gewonnen, weder mit Stuttgart, Wolfsburg noch mit dem HSV. Seine aktuelle Mannschaft konnte lange mithalten, sie spielte mutig, hatte Chancen, am Ende aber war es für Veh so wie immer. „Das ist anscheinend so“, sagte er nach der 0:2 (0:1)-Niederlage gegen die Bayern, die mit dem zehnten Sieg im elften Saisonspiel ihren Vorsprung an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga behaupteten.

„Ich habe seit Jahren nicht so eine gute Eintracht gesehen“, sagte Bayerns Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger. Trotzdem erlebt die Eintracht nach ihrem glänzenden Saisonstart mehr und mehr den grauen Ligaalltag. Veh und sein Team haben aus den jüngsten fünf Spielen nur vier Punkte geholt. Gemessen an den bisher erzielten Toren waren es trotzdem die beiden offensivstärksten Mannschaften der Liga, die in München aufeinandertrafen und sich vor 71.000 Zuschauern ein unterhaltsames, teils gar spektakuläres Spiel lieferten. Bayerns Trainer Jupp Heynckes leistete sich sogar den Luxus, seine erfolgreichsten Torschützen auf die Bank zu setzen. Für Mario Mandzukic (acht Tore) und Thomas Müller (sieben) standen Claudio Pizarro und Toni Kroos in der Startelf.

Armin Veh hatte schon vor der Partie gesagt, dass seine Mannschaft selbst gegen die Bayern gar nicht anders könne, als offensiv mitzuspielen. Seine Ankündigung hielt sogar dem Praxistest stand. Die Eintracht trat sehr mutig auf, mutiger als Bayer Leverkusen, das den Münchnern vor zwei Wochen ihre bisher einzige Saisonniederlage zugefügt hatte. „Wir haben versucht, früh zu pressen, um die Bayern nicht ins Spiel kommen zu lassen“, sagte Veh. Wenn die Münchner allerdings einmal schnell umschalteten, taten sich große Räume hinter der Frankfurter Viererkette auf, so wie bei einem Konter den Toni Kroos nach knapp zehn Minuten aus der eigenen Hälfte einleitete. Der Nationalspieler bediente Arjen Robben am langen Pfosten, doch der Holländer grätschte den Ball mit seinem rechten Fuß am leeren Tor vorbei.

Auch die Gäste hatten einige Chancen, die beste vergab Alexander Meier, der im Strafraum der Bayern erstaunlich unbehelligt zum Kopfball kam. Der Ball flog nur knapp am Ziel vorbei. „Leider sind wir nicht belohnt worden“, sagte Veh. Gefährlicher blieben trotzdem die Bayern, die in der ersten Halbzeit gleich mehrmals an Frankfurts starkem Torhüter scheiterten. Kevin Trapp parierte einen Freistoß von David Alaba und rettete mit dem Fuß gegen Franck Ribéry. Kurz vor der Pause aber war der 22-Jährige chancenlos. Nach der ersten Ecke für Frankfurt leitete Alaba einen Konter der Bayern ein, an dessen Ende Ribéry den Ball nach einem Pass von Javier Martinez nur noch über die Linie drücken musste. „Da haben wir uns taktisch ganz schlecht verhalten“, klagte Veh. „Das Tor darf man so nicht kriegen.“

Die Frankfurter wirkten nach dem Tor ein wenig verwirrt, ließen bis zur Pause gleich noch zwei gute Gelegenheiten für die Bayern zu, schienen sich in der Halbzeit aber neu sortiert zu haben. Gleich nach Wiederanpfiff traf Innenverteidiger Anderson mit einem Kopfball nur die Latte. Danach ließen die Bayern nur noch wenig zu, während sie bei Kontern immer gefährlich blieben. Allein in der Chancenverwertung offenbarte der Tabellenführer drei Tage nach ihrem 6:1 gegen Lille eklatante Schwächen. „Wir hatten leider nicht die Konzentration im Abschluss, wie wir es gewohnt sind“, sagte Heynckes. Van Buyten, Robben und Schweinsteiger vergaben gute Gelegenheiten, so dass es lange spannend blieb. Bis Alaba eine Viertelstunde vor Schluss einen zweifelhaften Foulelfmeter (Vadim Demidov an Bastian Schweinsteiger) zum 2:0 verwertete und alles klar machte. Armin Veh muss weiter warten. „Irgendwann gewinn’ ich hier mal“, sagte er. „Davon bin ich überzeugt.“

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