zum Hauptinhalt
Jung, dynamisch, defensivstark: Für Weltmeister Lucas Hernández gaben die Bayern so viel Geld aus wie nie zuvor für einen Spieler.

© GABRIEL BOUYS / AFP

Bayerns Rekordtransfer: 80 Millionen als Gruß nach Madrid und Manchester

Mit dem Einkauf von Lucas Hernández für 80 Millionen machen die Bayern international eine Ansage. Für die Bundesliga verspricht das nichts Gutes. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Laurenz Schreiner

Sie meinen es wirklich ernst. Die von Vereinspräsident Uli Hoeneß protzig als „größtes Investitionsprogramm der Vereinsgeschichte“ angekündigte Transferplanung des FC Bayern München nimmt konkrete Formen an. Am Mittwoch vermeldete der Deutsche Meister, dass Verteidiger Lucas Hernández im Sommer für 80 Millionen Euro nach München wechseln wird. Damit liegt der Franzose auf Platz 13 der teuersten Transfers der Fußballgeschichte. Es ist die höchste Ablöse für einen Verteidiger aller Zeiten. Und der teuerste Spieler der Bundesligageschichte ist Hernández sowieso.

Dieser Einzelspieler wird nichts groß bewegen. Bayern müsste schon in vier oder fünf solcher Spieler mit diesen Summen investieren.

schreibt NutzerIn SNoack

Die Bayern stoßen damit in neue Dimensionen vor. Hernández ist doppelt so teuer wie Corentin Tolisso, ihr bislang teuerster Einkauf. Der kostete vor zwei Jahren mit 41,5 Millionen knapp die Hälfte. Die Verantwortlichen um Hoeneß wollen der Fußballwelt mit dem Rekordtransfer zwei Sachen beweisen. Erstens: Wir sind in der Lage, auch finanziell mit den großen Klubs wie Real Madrid und Manchester United mitzuhalten. Beide waren angeblich auch am 23-jährigen Hernández interessiert. Zweitens: Eine Saison wie die jetzige darf nicht mehr vorkommen. Noch immer ist der Kampf um die Meisterschaft offen, aus der Champions League sind die Münchner bereits ausgeschieden.

Hudson-Odoi und Havertz könnten noch kommen

Im Transfersommer vor einem Jahr haben sich die Bayern zurückgehalten, nur Serge Gnabry, Leon Goretzka und Alphonso Davies wurden verpflichtet. Renato Sanches kehrte zurück. Dadurch konnten sie Verletzungen wie die von Arjen Robben und Kingsley Coman nicht kompensieren. Für die Bundesliga ist die derzeitige Verwundbarkeit der Bayern heilsam. Nach sechs Münchner Meisterschaften in Folge ist es erstmals wieder ein spannender Titelkampf.

Doch es könnte eine einjährige Unterbrechung der bayrischen Dominanz bleiben. Denn wenn die Münchner so weitermachen wie angekündigt, dann kann Dortmund noch so viele junge Talente ausbilden – das Geld aus dem Süden wird sich wieder durchsetzen. Und davon haben die Bayern noch einiges auszugeben. Zu den bisherigen Verpflichtungen von Hernández und  Benjamin Pavard (für 35 Millionen Euro aus Stuttgart) sollen Starspieler für das Mittelfeld kommen. An Chelseas Talent Cullum Hodson-Odoi baggern die Bayern bereits seit Monaten, 40 Millionen Euro dürften hier bereits zu wenig sein. Und dann ist da noch Kai Havertz. Für das derzeit wohl größte deutsche Fußballtalent fordert Bayer Leverkusen angeblich 100 Millionen Euro.

Noch vor einem Jahr hätte man als Bayern-Fan abgewunken und Havertz schon bei Paris, Manchester oder Barcelona gesehen. Doch in diesem Sommer ändert sich das. 35 Millionen? 80 Millionen? 100 Millionen? Die Bayern sind bereit, viel Geld auszugeben. Für den Verein sind die hohen Ausgaben notwendig, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Für die Bundesliga sind sie einschläfernd.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false