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Berliner Derby ohne Fans. Bei der Bundesliga Home Challenge treffen Hertha und Union aufeinander.

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Berliner Derby ohne Fans: Hertha BSC trifft auf den 1. FC Union bei der Bundesliga Home Challenge

Bei der virtuellen Bundesliga Home Challenge kommt es am Sonntag zum Berliner Derby zwischen Union und Hertha. Die Favoritenrolle ist klar verteilt.

Die Coronavirus-Krise beschert den Berliner Fußball-Fans in dieser Saison möglicherweise drei Auflagen der Partien des 1. FC Union gegen Hertha BSC. Durch die Unterbrechung auf dem grünen Rasen kommt es am kommenden Sonntag (16.20 Uhr) zu einem Berliner Derby an der Konsole.

Im Rahmen der Bundesliga Home Challenge in der Fußballsimulation FIFA 20 wurden beide Vereine für den vierten Spieltag zueinander gelost. Die Ansprüche der e-Sportler beider Klubs sind dabei ebenso hoch wie vor einem realen Derby. „Wir wollen natürlich das Ding nach Hause zu Union holen“, sagte Union-Verteidiger Keven Schlotterbeck vor dem virtuellen Kräftemessen.

Schlotterbeck gegen Köpke, Kade gegen E-Sportler

Die Leihgabe des SC Freiburg bildet zum vierten Mal in Serie zusammen mit dem Ex-Herthaner Julius Kade das Team der Köpenicker. Beide Profis treffen auf Hertha-Stürmer Pascal Köpke, der zum zweiten Mal dabei ist. An der ersten beiden Spieltagen war Maximilian Mittelstädt für Hertha angetreten.

Mit Köpke geht Eren Poyraz aus der eSport-Akademie an den Start, die Hertha 2018 gegründet hatte. Damals konnten sich 2100 Fifa-Gamer um die Ausbildung zum eSport-Profi bewerben. Der Berliner war einer der Gewinner eines Ausbildungsplatzes.

Dabei werden die Konsolen-Talente nicht dazu ausgebildet, mit einer Chips-Tüte vor dem Monitor stundenlang das Fifa-Game zu spielen. Für die Auszubildenden stehen neben dem eigentlichen Spieltraining „Ernährungscoachings, mentales Training, Fitness-Sessions und die Schulung von Medien- & Social-Media-Kompetenz“ auf dem Programm, wie Hertha auf seiner Webseite mitteilt. „Die Spieler müssen physisch und psychisch topfit sein, um bestehen zu können“, sagt Maurice Sonneveldt, Leiter für Digital Media bei Hertha.

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Während Hertha im E-Sport ein neues Geschäftsfeld gefunden hat, spielt der Konsolensport im Südosten der Hauptstadt dagegen gar keine Rolle. „Solange die Home Challenge läuft, beteiligen wir uns in dieser Zeit am E-Sport“, sagte Union-Pressesprecher Hannes Hahn, „ansonsten beteiligen wir uns nicht am E-Sport, solange es nicht für die Lizenzierung gefordert wird.“

So scheint auch – anders als in der realen Bundesliga – die Favoritenrolle klar verteilt zu sein. Schlotterbeck jedenfalls hofft darauf, dem eSport-Profi Poyraz aus dem Weg zu gehen: „Es wird eine interessante Aufgabe für Julius Kade und mich. Ich hoffe, dass ich gegen den Hertha-Profi ran darf. Julius ist stärker als ich und kann vielleicht den E-Sportler schlagen.“

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Trotz der scheinbar vergebenen Außenseiterrolle stehen die beiden Unioner unter Beobachtung: „Ich habe nur einmal Druck von Profifußball-Geschäftsführer Oliver Ruhnert bekommen. Wir sollen uns ruhig ins Zeug legen“, sagte Schlotterbeck lachend, „als wir in der letzten Woche erstmals verloren haben, haben die Jungs gesagt: Was war denn da schon wieder los? Das geht doch besser.“

Auch wenn es nicht um Punkte und Prämien geht, freut sich Schlotterbeck über die Abwechslung: „Es macht Spaß, mal über etwas anderes zu reden.“ Noch mehr Freude würde dem Verteidiger eine dritte Auflage machen - dann auf dem Rasen des Berliner Olympiastadions und ohne Außenseiterrolle. (dpa)

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