zum Hauptinhalt
Großes Feuerwerk: Die Paralympics in Rio sind eröffnet.

© AFP/Yasuyoshi Chiba

Brasilien: Paralympics in Rio de Janeiro sind eröffnet

Jubel für die Sportler, große Show und Pfiffe für den Präsidenten: In Brasilien haben die Weltspiele der Behindertensportler begonnen.

Die XV. Paralympics sind eröffnet. Brasiliens Staatspräsident Michel Temer sprach am Mittwoch um 21.08 Uhr Ortszeit in Rio de Janeiro die Eröffnungsformel für die ersten Weltspiele der Behindertensportler in Südamerika. Dabei wurde er von den Zuschauern ausgebuht. Bei strömendem Regen entzündete Schwimmer Clodoaldo Silva das Paralympische Feuer.

Die deutsche Mannschaft wurde von Leichtathlet Markus Rehm als Fahnenträger ins Maracana-Stadion geführt. Insgesamt starten 155 deutsche Sportler In Rio, von denen die Zwillinge Carmen und Ramona Brussig an diesem Donnerstag im Judo die ersten Gold-Chancen haben. Als letzte der offiziell 160 teilnehmenden Mannschaften kam Gastgeber Brasilien unter frenetischem Jubel ins voll besetzte Stadion.

Auf der Ehrentribüne fehlte Thomas Bach. Der deutsche Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hatte seine Teilnahme wegen der Trauerfeier für den früheren Bundespräsidenten Walter Scheel abgesagt. Das Portal „O Globo“ berichtete jedoch, dass Bach in Brasilien im Zusammenhang mit den olympischen Ticket-Skandal als Zeuge vernommen werden soll.

Die Eröffnungsfeier war im Vergleich zu der der Olympischen Spiele einen Monat zuvor bunter, kraftvoller, rhythmischer und verbreitete mit Samba-Klängen und Strandanimationen Partystimmung. Höhepunkte waren der Rampensprung des Rollstuhl-Artisten Aaron „Wheelz“ Fotheringham zum Auftakt und die berührende Klavier-Interpretation der brasilianischen Hymne durch João Carlos Martins beim Hissen der Flagge. Spektakulär war auch der Tanz der beidseitig Unterschenkel amputierten Snowboarderin Amy Purdy mit einem Roboter.

Bei der Eröffnung gab es eine Schrecksekunde: Die ehemalige Leichtathletin Marcia Malsar stürzte beim Tragen der Paralympischen Fackel. Vor den Augen tausender Menschen im Maracana-Stadion halfen der früheren 200-Meter-Sprinterin Freiwillige wieder auf die Beine. Unter riesigem Beifall absolvierte Marcia Malsar danach tapfer ihre Etappe bis zu Ende und übergab die Fackel an Adria Rocha dos Santos. Marcia Malsar, die an Bewegungsstörungen leidet, hatte 1984 in New York die erste Goldmedaille für Brasilien bei Paralympics gewonnen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false