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Noch nicht zufrieden. Niko Kovacs Bayern können am Samstag mit dem BVB gleichziehen.

© imago/DeFodi

Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC: Woche der Wahrheit: Die Bayern sind wieder ganz die Alten

Der FC Bayern schielt auf die Tabellenspitze. Mit einem Sieg gegen Hertha BSC könnten sie mit Borussia Dortmund gleichziehen. Doch Niko Kovac mahnt.

Die Woche der Wahrheit begann für Niko Kovac mit einem Lächeln. Wochen der Wahrheit und sogar Schicksalswochen hat der Trainer des FC Bayern schon einige erlebt, und vielleicht ist es damit wie so oft im Leben: Mit Routine wird alles einfacher. Montagabend also, eine Nacht trennte Kovac von dem Champions-League-Achtelfinale und der Antwort auf die Frage, wie krisenfest die Münchner gegen Liverpool sind (sehr!) – da sah die Welt der Münchner plötzlich unverhofft freundlich aus: Borussia Dortmund schenkte ihnen mit einem Remis gegen den Tabellenletzten aus Nürnberg in der Bundesliga wieder ein Lächeln. Und neue Energie für den Erfolg am Dienstag. Und vielleicht noch mehr.

Kovac warnt vor weiteren Verschnaufspäuschen

„Die Jungs haben aus dem Montagsspiel Kräfte für das Spiel gegen Liverpool gezogen“, sagte Kovac vor der Partie gegen Hertha BSC, „das wünsche ich mir anders herum nun auch für Samstag.“ Neun Punkte Rückstand hatten die Münchner noch Mitte Dezember auf den BVB, nun könnten sie mit einem Sieg daheim gegen Berlin auf ebenfalls 51 Zähler herankommen, bevor der BVB am Sonntag auf Leverkusen trifft. Einzig für manch altersgeplagten Bayernspieler ist das eine schlechte Nachricht: Für sie gibt es nun keinen entspannten Frühling, in der Meisterschaft geht wieder was, was selbst kleine Verschnaufspäuschen verbietet. Und die hatte es laut Kovac in dieser Saison durchaus gegeben.

„In der Bundesliga spart sich der eine oder andere mal den Gang, um seinem Mitspieler zu helfen“, hatte der 47- Jährige am Dienstagabend gesagt. Das war nach einem Spiel, das das wohl beachtlichste 0:0 der letzten Monate hervorgebracht hatte, weil nicht nur die kritischsten Fußballbeobachter den Münchnern wenige Chancen auf der Insel prophezeit hatten.

Keine Die-Meisterschaft-ist-wohl-schon-futsch-Version

Kovacs Satz war kein Verweis auf mangelnden Teamgeist der Spieler, sondern eher als psychologisches Phänomen zu verstehen: Gegen die Liverpooler traten die Münchner mit der Champions-League-Körperspannung auf und nicht mit der Die-Meisterschaft-ist-wohl-schon-futsch-Version, die einen schon mal erfassen kann, wenn sich der Platz in der Bundesliga nicht allzu bequem anfühlt. „Wenn alle mitarbeiten, ist es verdammt schwer, gegen Bayern München Tore zu erzielen“, sagte Kovac. In sechs Pflichtspielen vor dem 0:0 in Liverpool waren die Bayern nicht ohne Gegentreffer vom Feld gegangen.

Verteidiger Mats Hummels wird gegen Hertha BSC fehlen: Eine Erkältung erwischte ihn nach den Glücksgefühlen von Liverpool. Auch ein Einsatz von Leon Goretzka ist fraglich, er muss eine Reizung am rechten Sprunggelenk loswerden. Und doch, das sollte der Konkurrenz eine Warnung sein, gilt wohl, was Kovac auch sagte: „Es sieht so aus, dass soweit alle gut drauf sind.“

Saskia Aleythe

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