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Das tat weh. Robert Lewandowski (Mitte) hatte sich im Bundesligaspiel gegen Dortmund an der Schulter verletzt.

© Sven Hoppe/dpa

Champions League bei Real Madrid: Der FC Bayern setzt alles auf Angriff

Nach dem 1:2 in München hoffen die Bayern im Rückspiel in Madrid auf die Rückkehr von Robert Lewandowski. Gegen spanische Mannschaften tat sich der deutsche Rekordmeister zuletzt sehr schwer.

Vielleicht wird es eine Rückkehr genau zur rechten Zeit. Seit Sonntag trainiert Robert Lewandowski nach seiner Schulterverletzung wieder mit der Mannschaft des FC Bayern – und wird wohl am Dienstag im Viertelfinalrückspiel der Champions League bei Real Madrid (20.45 Uhr/live bei Sky) mitspielen können. Wie sehr der Stürmer gebraucht wird, zeigte sich beim 1:2 im Hinspiel gegen Real und vor allem zuletzt am Samstag in der Bundesligabegegnung in Leverkusen, als die Münchner trotz zahlreicher Chancen nicht mehr als ein 0:0 schafften. „Er ist ein Killer vor dem Tor, der uns gefehlt hat“, sagte Torhüter Manuel Neuer über seinen Kollegen im Angriff.

Mit seinem schnellen Comeback verkörpert Lewandowski die ganze Entschlossenheit der Bayern, die allerdings schon Großes leisten müssten, um gegen den Titelverteidiger weiterzukommen. „Bayern München ist ein bisschen berühmt-berüchtigt dafür, dass man in solche Spiele mit einem außergewöhnlich großen Willen reingeht“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Ich hoffe, dass alle in bester Verfassung auf dem Platz stehen können.“

Sicher ist das nicht. Denn zuletzt fehlten neben Lewandowski auch die verletzten Weltmeister Jérôme Boateng und Mats Hummels. Sie bestiegen zwar am Montag ebenfalls den Sonderflieger, den überdimensionale Porträts von Lewandowski und Boateng zierten. Doch über ihren Einsatz am Dienstag wird erst vor Ort entschieden. Im schlimmsten Fall müssen die Münchner ohne gelernten Innenverteidiger auskommen. Es deutet sich an, dass sie mit Philipp Lahm (1,70 Meter), Joshua Kimmich (1,76), David Alaba (1,80) und Juan Bernat (1,70) eine Abwehr stellen, die nicht gerade einen Größenvorteil gegen Real Madrid haben wird „Egal, wer spielt, er wird sich voll reinknallen“, sagte Präsident Uli Hoeneß.

In den letzten vier Spielen in Spanien gelang Bayern kein Tor

Das gilt fast immer und im Besonderen für Torhüter Manuel Neuer, der im Hinspiel mit seinen vielen Rettungsaktionen eine noch schlimmere Ausgangsposition für sein Team verhinderte. „Wir glauben daran, dass wir es packen“, sagte Neuer. Allein die Glanzparaden des Torhüters werden am Dienstag aber nicht ausreichen, denn die bei ihren letzten vier Gast-Auftritten bei Atlético, Barcelona und Real torlosen Münchner müssen mindestens zweimal treffen.

„Es wird ein großes Spiel“, sagte Bayerns Trainer Carlo Ancelotti vor seiner Rückkehr ins sommerliche Madrid. „Carlo hat eine Magie, er kennt den Gegner gut, aber der Gegner kennt uns auch gut“, sagte Rummenigge. Dennoch könnte nach drei Halbfinal-Niederlagen gegen die Spitzenteams von der iberischen Halbinsel nun im Bernabéu für die Bayern so früh wie zuletzt beim Achtelfinal-Aus 2011 gegen Inter Mailand Endstation sein. „Wir brauchen kein Fußballwunder, wir brauchen eine Topleistung“, sagte Thomas Müller.

Dafür ist ein kleines Kunststück notwendig. Nur Amsterdam (1996) und eben Inter (2011) kamen nach einer Heimniederlage auswärts noch weiter. „Wir sind jetzt ganz klar Außenseiter, aber wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir auswärts in der Champions League gewinnen können“, sagte Kapitän Philipp Lahm vor seiner vielleicht letzten Europapokalreise. Vor allem, wenn Lewandowski wirklich spielen kann. „Wir brauchen die Tore. Wir müssen so denken, als würden wir in München spielen“, sagte der Rückkehrer. „Wir müssen Gas geben und alles versuchen.“ Wie das geht, weiß Robert Lewandowski am allerbesten. Er hat in seinen vergangenen neun Champions-League-Spielen achtmal getroffen. Und im April 2013, als das Halbfinale mit seinem damaligen Verein Borussia Dortmund anstand, erzielte er gleich vier Tore in einem Spiel. Gegen Real Madrid. (Tsp/dpa)

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