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Meist in einer anderen Etage unterwegs: Dan-Axel Zagadou (l). vom VfB.

© imago/Pressefoto Baumann/IMAGO/Alexander Keppler

Dan-Axel Zagadou vom VfB Stuttgart: Kleiderschrank mit feinen Füßchen

VfB-Verteidiger Dan-Axel Zagadou trifft auf seinen Ex-Verein Dortmund. Dort galt er als Spieler mit riesigem Potenzial - das nun erst richtig zutage tritt.

Alexander Nübel ist ein großer Mann mit 1,93 Meter. Das ist praktisch für jemanden, der dem Job des Fußball-Torhüters nachgeht. Dass Nübel dennoch etwas klein und schmalbrüstig auf einen wirkt, mag daran liegen, dass sich in seiner Nähe ein Mann befindet, für den die in der Fußballersprache häufig verwendeten Begriffe „Hüne“ oder „Kleiderschrank“ verwendet werden: Dan-Axel Zagadou. Der Innenverteidiger des VfB Stuttgart misst 1,96 und seine Maße in der Breite entsprechen Schränken mit großem Stauraum.

Der mächtige Körper soll dem VfB auch am Samstag helfen, wenn der Klub, derzeit Tabellendritter, auf den Tabellenvierten Borussia Dortmund trifft. Für Zagadou wiederum ist es ein besonderes Spiel, beim BVB machte er seine ersten großen Schritte im Profifußball. Von 2017 bis 2022 spielte er dort, ehe sein Vertrag nicht mehr verlängert wurde. Gut möglich, dass sich bei Borussia Dortmund inzwischen so mancher Anhänger fragt, warum es mit Zagadou nicht klappte.

Der 24-Jährige verteidigt mit wenigen Ausnahmen seit Wochen auf höchstem Niveau. Zagadou besitzt nicht nur einen beeindruckenden Körper, sondern eine nahezu perfekte Antizipation. Bei hohen Bällen ist er praktisch nicht zu bezwingen. Aber auch am Boden ist der Innenverteidiger stabil. Der Riese hat durchaus ein feines Füßchen, sein Spielaufbau ist präzise und durchdacht.

Im Moment ist Zagadou der zweikampfstärkste Spieler der Liga. „Das wusste ich gar nicht. Aber überraschen tut es mich auch nicht“, sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß, als er jüngst auf die Statistiken seines Schützlings angesprochen wurde.

Zagadou will stabiler werden

Als Erklärung für die erstaunlichen Leistungen des schwäbischen Traditionsklubs in dieser Saison fiel zuletzt immer der Name Serhou Guirassy. Der Angreifer erzielte in acht Ligaspielen 14 Tore und war ein Erfolgsgarant. Der Stern Guirassys leuchtete derart hell, dass andere Lichtblicke im VfB-Spiel glatt übersehen worden sind. Ein Beispiel ist ebenjener Zagadou.

Wenn Zagadou so auftritt wie in den vergangenen Wochen, ist er nicht nur ein Spieler für einen in den vergangenen Jahren schwer kriselnden Bundesliga-Klub wie den VfB. Zagadou in Top-Form könnte vermutlich bei den allerbesten Klubs in Europa seinen Platz in der Verteidigung haben. Doch dafür fehlte ihm bislang zum einen die Beständigkeit, zum anderen war er sehr verletzungsanfällig. Auch beim BVB gab es anfangs nur Lobeshymnen für ihn. Danach wurde die Kritik an seinem anfälligen Spiel immer lauter. Beim VfB will Zagadou endlich stabiler werden, zeigen will er seine neue Sicherheit besonders gerne gegen Borussia Dortmund.

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